Verbraucher-Atlas: Strompreise in Europa
Strompreise in der EU
2024 lag der durchschnittliche Strompreis für Privatkunden in der Europäischen Union bei 28,72 Cent je Kilowattstunde. Das hat die europäische Statistikbehörde Eurostat ermittelt. Doch die Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedsstaaten sind groß. So werden in Deutschland mit 39,43 Cent europaweit die höchsten Strompreise fällig, gefolgt von Dänemark (37,63 Cent) und Irland (36,99 Cent).
Der Strom in den teuersten EU-Ländern kostet damit mehr als dreimal so viel wie im günstigsten Mitgliedsstaat Ungarn. Hier zahlen Stromkunden durchschnittlich 10,32 Cent für jede verbrauchte Kilowattstunde.
Wo in der EU ist Strom am teuersten?
Deutsche müssen mit die höchste Kaufkraft aufwenden
In jedem Land ist der Euro unterschiedlich viel wert. Wie stark die finanzielle Belastung durch die Stromkosten ausfällt, zeigt daher der sogenannte Kaufkraftstandard (KKS) – eine fiktive Währungseinheit, die die unterschiedlichen nationalen Preisniveaus ausgleicht. Mit einem KKS können in jedem Land der EU theoretisch gleich viele Waren und Dienstleistungen eingekauft werden.
Bei dieser Betrachtungsweise sind die deutschen Stromverbraucher mit 0,3523 KKS für eine Kilowattstunde Strom am drittstärksten belastet. Nur in Tschechien (0,41 KKS) und Zypern (0,3570 KKS) muss noch mehr Kaufkraft aufgewendet werden. Den günstigsten Strom gemäß Kaufkraftstandard beziehen ebenfalls die Ungarn (0,15 KKS).
Strompreise in der EU nach Kaufkraft
Hohe Steuern treiben deutschen Strompreis
Der Strompreis in Deutschland setzt sich im Wesentlichen aus folgenden drei Kostenblöcken zusammen:
- Steuern und Umlagen
- Netzentgelte
- Beschaffung, Marge und Vertrieb
Den mit Abstand größten Posten bilden Steuern, Umlagen und Abgaben mit insgesamt rund 44 Prozent. Darin enthalten sind die Mehrwertsteuer, die Stromsteuer, die Konzessionsabgaben an die Kommunen sowie die Abgaben, die sich aus dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) weiteren netzbezogenen Umlagen ergeben. Weitere 31 Prozent machen die Stromnetzentgelte aus. Die Kosten für Beschaffung, Marge und Vertrieb bei den Stromversorgern machen rund 35 Prozent des Strompreises aus, den die Haushalte bezahlen.
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