Verbraucher-Atlas: Strompreise in Deutschland
Strompreise in Deutschland
Wo sind die Strompreise in Deutschland besonders hoch? In welchem Bundesland zahlen Stromkunden die niedrigsten Preise und wie viel können Verbraucher durch einen Tarifwechsel sparen? Wie erklären sich die regionalen Preisunterschiede und wie schneidet Ihre Heimatregion ab? Das zeigen wir Ihnen im Verbraucher-Atlas.
Wo ist Strom am teuersten?
Strompreise auf Rekordhoch
Die Strompreise in Deutschland sind weiter auf sehr hohem Niveau. Eine Kilowattstunde kostet derzeit durchschnittlich 48,16 Cent. Eine dreiköpfige Familie mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden zahlt im bundesweiten Durchschnitt 1.926 Euro pro Jahr.
Strom in Thüringen am teuersten
Die höchsten Strompreise werden derzeit in Thüringen fällig. Für einen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden beläuft sich die jährliche Stromrechnung hier auf 2.060 Euro. Das sind 421 Euro oder knapp 26 Prozent mehr als im günstigsten Bundesland Bremen (1.639 Euro). Auch in Baden-Württemberg (1.999 Euro), Schleswig-Holstein (1.998 Euro) und in Brandenburg (1.974 Euro) müssen Verbraucher überdurchschnittlich viel für Strom bezahlen.
Ein deutlich niedrigeres Preisniveau findet sich neben Bremen auch im Saarland (1.829 Euro), in Bayern (1.864 Euro) und in Berlin (1.873 Euro).
Preisunterschiede zwischen Ost und West gering
Mussten ostdeutsche Verbraucher in den vergangenen Jahren stets tiefer für Strom in die Tasche greifen, halten sich die Preise in Ost (1.939 Euro) und West (1.924 Euro) inzwischen beinahe die Waage. Noch 2017 betrug das Kostengefälle beim Strom rund 4 Prozent.
Unterschiedlich hohe Netznutzungsentgelte sind ein wichtiger Faktor für die Preisunterschiede zwischen Ost und West. Bis zu 20 Prozent des Strompreises entfällt auf die Netznutzungsgebühren. Diese entrichtet der jeweilige Stromanbieter an den Netzbetreiber, dessen Leitungen er nutzt. Die Kosten werden auf die Verbraucher umgelegt. In dünnbesiedelten Regionen, wie etwa den ostdeutschen Flächenländern, verteilen sich die Kosten auf weniger Verbraucher. Dadurch fallen die Endpreise oft unterschiedlich aus.
Ein weiterer Kostentreiber bei den Netzgebühren ist die Energiewende: Neue Leitungen, Instandhaltung und der Ausgleich schwankender Stromeinspeisung kosten Geld. Am Ende zahlen die Verbraucher – und das regional unterschiedlich. Durch die schrittweise bundesweite Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte haben sich die Unterschiede deutlich abgeschwächt.
Wo sind die Strompreise im Jahresvergleich am stärksten gestiegen?
Strom bis zu 45 Prozent teurer
Im bundesweiten Durchschnitt zahlt ein Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden aktuell 1.926 Euro. Vor zwölf Monaten zahlte derselbe Haushalt noch 1.392 Euro. Damit sind die Strompreise auf Jahressicht bundesweit um durchschnittlich 38 Prozent gestiegen.
Noch größere Preissteigerungen mussten Haushalte in Thüringen hinnehmen, wo sich Strom um durchschnittlich 45 Prozent verteuerte. Auch in Niedersachsen (plus 44 Prozent) und Baden-Württemberg (plus 43 Prozent) stiegen die Kosten überproportional an. In den Stadtstaaten Bremen (plus 27 Prozent), Hamburg und Berlin (je 28 Prozent) legten die Strompreise auf Jahressicht am geringsten zu.
So errechnen Sie Ihr persönliches Sparpotenzial
Wie viel Geld können Sie persönlich bei Strom sparen? Das finden Sie schnell und einfach heraus – mit einem Online-Strompreisvergleich. Durch die Eingabe Ihrer Postleitzahl und Ihres jährlichen Stromverbrauchs ermitteln Sie mit wenigen Klicks Ihr persönliches Sparpotenzial. Ihren Jahresverbrauch finden Sie auf Ihrer letzten Stromrechnung. Haben Sie diese nicht zur Hand, können Sie anhand der Voreinstellungen im Strompreisvergleich eine Schätzung angeben – je nachdem, wie viele Personen in Ihrem Haushalt leben.
3 Tipps: So finden Sie den besten Strom-Tarif
Neben günstigen Strompreisen sollten Verbraucher bei der Wahl ihres Stromanbieters auch auf einige wichtige Vertragsmerkmale achten. Drei besonders wichtige sind:
- Kurze Kündigungsfristen und Vertragslaufzeiten
- Preisgarantien über die gesamte Vertragslaufzeit und monatliche Zahlung
- Tarif jährlich überprüfen: Viele Anbieter gewähren Wechslern einen Neukunden-Bonus, der jedoch nur im ersten Jahr gültig ist. Im zweiten Vertragsjahr entfällt dieser und die Kosten steigen dann. Daher sollten Sie sich frühzeitig informieren, ob Sie durch einen erneuten Wechsel Mehrkosten vermeiden können.
Auf Verivox.de finden Sie umfassendes Expertenwissen und wertvolle Verbrauchertipps, mit denen Sie viel Zeit und Aufwand sowie bares Geld sparen können. Mehr Informationen und Tipps zu den Themen Stromanbieterwechsel und Stromsparen finden Sie in unseren Ratgebern zum Thema Strom.
Verivox Verbraucher-Atlas
In welchem Bundesland zahlen Verbraucher am meisten für Strom? Wo ist das Gas am günstigsten und wie viel Geld kann eine Familie durch einen Tarifwechsel sparen? Welche Stadt surft am schnellsten im Internet und wo fahren die Autos mit den meisten PS? Der Verbraucher-Atlas zeigt regionale Unterschiede zu vielen wichtigen Verbraucherthemen aus den Bereichen Energie, Telekommunikation, Finanzen, Versicherung oder Mobilität. Auf übersichtlichen Deutschlandkarten erfahren Sie auf einen Blick, wie Ihre Region abschneidet und erhalten wertvolle Tipps zu Tarifen und Verträgen rund um Ihren Haushalt.
Methodik der Auswertung
Die durchschnittlichen Stromkosten wurden anhand des Verivox-Verbraucherpreisindex für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom ermittelt. Er berücksichtigt die Preise der örtlichen Grundversorger sowie die Neukundenpreise der wichtigsten überregionalen Versorger.