Deutsche Bahn senkt Strompreis
Stand: 27.03.2012
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Berlin - Rückwirkend zum 1. Januar senkt die Energietochter der Deutschen Bahn (DB) den Strompreis für ihr Schienennetz um durchschnittlich vier Prozent. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Grund sei die Senkung der Netzgebühren, die die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde verfügt hatte. Diese werde nun in vollem Umfang weitergegeben.
Das bisherige Preismodell, durch das sich konkurrierende Eisenbahnen benachteiligt sahen, werde Anfang 2013 durch ein völlig neues ersetzt. Es soll in Abstimmung mit der Netzagentur ausgearbeitet werden und die Vorstellungen von Stromlieferanten und Bahnbetreiber berücksichtigen, hieß es. Andere Bahnunternehmen hatten vor allem die Rabatte für den Bezug großer Strommengen oder bei langer Laufzeit von Lieferverträgen kritisiert, weil davon nur die DB-Verkehrsunternehmen profitierten.
Je nach Tageszeit kostet eine Kilowattstunde Bahnstrom nun 10,60 Cent oder 12,50 Cent. Zuvor gab es drei Tarife: 10,70 Cent, 12,15 Cent und 13,75 Cent. DB Energie erhöht nach eigenen Angaben zugleich die Vergütung für Strom, der beim Bremsen in die Oberleitung zurückfließt, um durchschnittlich gut 20 Prozent.
Die Bundesnetzagentur hatte erst Ende Februar die Netzentgelte, die die Bahn für die Jahre 2008 bis 2013 vorgesehen hatte, um 23 Prozent gekürzt. Diese Gebühren machen nach Angaben aus Unternehmenskreisen etwa 30 Prozent des Strompreises aus.
Einer der Wettbewerber, Keolis Deutschland, zeigte sich zufrieden mit den Änderungen. Damit werde «das Preissystem für Bahnstrom in Zukunft für die Wettbewerbsbahnen fair gestaltet», sagte Geschäftsführer Hans Leister. Bisher gebe es für die DB- Verkehrsunternehmen einen konzerninternen Rabatt von fünf Prozent. Der falle im Januar 2013 weg. Ein Bahn-Sprecher wies diese Darstellung allerdings zurück; es gebe diesen konzerninternen Rabatt nicht.