Robo-Advisor im Test: Vier Anbieter besonders empfehlenswert
Stand: 26.06.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Wer sich möglichst wenig um seine Geldanlage kümmern möchte, für den können sogenannte Robo-Advisors eine gute Lösung sein. Bei den digitalen Vermögensverwaltern ersetzen Algorithmen den teuren Berater aus Fleisch und Blut. Das Verbraucherportal Finanztip hat die bestehenden Angebote unter die Lupe genommen. Vier Anbieter sind demnach besonders empfehlenswert.
Alle Empfehlungen legen passiv an
Aktuell verwalten Robo-Advisor hierzulande mehr als eine Milliarde Euro. Die Robos kümmern sich um Risikoprofil, Portfolio und Umsetzung der Geldanlage. Dafür verlangen sie meist etwa 1 Prozent der Anlagesumme.
Einige Anbieter verfolgen dabei eine aktive Anlagestrategie: Sie schichten das Geld der Anleger laufend um. So soll bei einem gegebenen Risiko die Rendite steigen. Andere Robo-Advisors haben einen passiven Ansatz: Sie legen einmal ein Anlagekonzept fest und behalten dieses dann bei.
"Aktuell lässt sich noch nicht beurteilen, wie gut die Anlagestrategien der aktiven Robo-Advisors funktionieren", sagt Finanztip-Redakteurin Sara Zinnecker. "Dafür fehlt uns die Erfahrung über einen gesamten Börsenzyklus hinweg." Für Kleinanleger empfiehlt Finanztip deshalb aktuell nur Anbieter mit einem passiven Konzept.
Vier Anbieter konnten besonders überzeugen
Besonders geeignet seien die passiven Robo-Advisors Quirion (Variante "Regular"), VTB Invest und Growney. Alle drei klären mit einem Fragebogen, wie risikoreich angelegt werden kann, und setzen dieses Konzept dann um. Wer schon weiß, wie er sein Geld auf Aktien und Anleihen aufteilen möchte, könne auch ein vorgefertigtes Portfolio von Weltinvest nutzen.
Alle empfohlenen Anbieter finden interessierte Anleger auch im Robo-Advisor-Vergleich bei Verivox.
Weniger als 1 Prozent Gebühren im Jahr
Die vier Finanztip-Empfehlungen bilden weltweite Portfolios ausschließlich mit günstigen Aktien-ETFs und Anleihe-ETFs ab und kümmern sich um die technische Umsetzung der Geldanlage. Das kostet im Jahr weniger als 1 Prozent als Gebühr.
Es gibt allerdings auch Unterschiede: "Growney verzichtet zum Beispiel auf eine Mindestanlage, während Sparer bei Quirion mindestens 1.000 Euro anlegen müssen", erklärt Zinnecker. Auch die Anzahl der angebotenen Portfolios unterscheide sich von Anbieter zu Anbieter, ebenso der Schwerpunkt der Aktienanlage.
Selbstentscheider können noch günstiger anlegen
Von der Kostenseite her betrachtet, seien diese Robo-Advisors eine gute Lösung, aber die beste sei selbstgemacht. "Wir raten Sparern, in breit aufgestellte Aktien-Indexfonds zu investieren. Um Schwankungen am Aktienmarkt etwas abzufedern, sollten sie einen anderen Teil in Fest- oder Tagesgeld anlegen", erklärt Zinnecker.
Diese selbstgemachte Geldanlage koste oft nicht mehr als 0,3 Prozent des Anlagebetrags pro Jahr und ist somit nochmal deutlich günstiger als die Robo-Advisors. Die Finanztip-Expertin konstatiert: "Robo-Advisors eignen sich vor allem für Anleger, die Hilfe brauchen bei der Entscheidung, wie viel Risiko sie bei der Geldanlage eingehen wollen. Oder für solche, die die Umsetzung der Anlage abgeben möchten."