Jeder Dritte leidet finanziell unter der Corona-Krise
Stand: 06.07.2020
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Die Covid-19-Pandemie und die damit verbundene Wirtschaftskrise haben für viele Deutsche negative finanzielle Auswirkungen. Dies zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Ipsos-Befragung im Auftrag der ING Deutschland. Allerdings sind die meisten Deutschen offenbar solide aufgestellt. In Zahlungsschwierigkeiten kommen durch die Corona-Krise nur wenige.
Krisenfolgen bislang meist nicht existenzbedrohend
Obwohl die Pandemie einen negativen Einfluss auf die eigenen Finanzen hat – fast jeder Fünfte musste nach eigener Aussage deshalb sogar seine Notreserven anbrechen – gerät ein Großteil der Deutschen laut eigener Aussage nicht in Zahlungsschwierigkeiten.
Nur 14 Prozent der Befragten gab an, dass sie bei der Miete oder den Raten für ihre Baufinanzierung wegen der Corona-Krise in Verzug geraten. Nur rund jeder Siebte gab an, dass er neue beziehungsweise zusätzliche Kredite aufnehmen muss. Die Ergebnisse der Befragung zeigen auch, dass 43 Prozent der Befragten größere Anschaffungen lieber erst einmal aufschieben will. 33 Prozent dagegen wollen nicht verzichten.
"Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise scheinen für einen Großteil der Deutschen zum Glück noch nicht existenzbedrohend zu sein“, sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Deutschland (früher: ING-DiBa). Es bleibe allerdings abzuwarten, ob der wirtschaftliche Schaden in den kommenden Monaten noch größer wird und ob die Maßnahmen der Bundesregierung zur Stützung der Konjunktur zünden werden.
Vor allem Jüngere haben Schwierigkeiten
Laut der Umfrage sind jüngere Menschen von der aktuellen Situation stärker betroffen als ältere. So hat ein Drittel der 25- bis 34-Jährigen Schwierigkeiten, die Miete zu zahlen. In den Altersgruppen von 35 bis 44 sowie von 45 bis 54 Jahren liegt der Anteil nur bei 13 Prozent. Dieser Trend zeige sich auch bei der Kreditaufnahme.
Deutsche beschäftigen sich stärker mit ihren Finanzen
Für viele Deutsche sind die Erfahrungen aus der Corona-Krise ein Anlass, die eigenen Finanzen stärker in den Blick zu nehmen. 43 Prozent der Befragten gab an, sich aufgrund der Krise nun intensiver mit der eigenen finanziellen Situation zu beschäftigen. Bei Frauen fällt der Anteil mit 46 Prozent etwas höher aus als bei Männern.