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Bei der Eigenbluttherapie – auch Eigenblutbehandlung genannt – entnimmt der behandelnde Arzt dem Patienten meist aus der Armvene eine geringe Menge Blut, die dann direkt in einen Muskel des Patienten zurückinjiziert wird. Ziel dieser alternativen Heilmethode ist es, durch eine Reizung das Immunsystem dazu anzuregen, verschiedene Krankheiten zu bekämpfen. In der Regel wird diese Behandlung von Heilpraktikern angeboten, aber auch so mancher Arzt führt sie in seiner Praxis durch. Nicht zu verwechseln ist die Eigenbluttherapie mit einer Eigenblutspende oder gar einem Dialyseverfahren.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Behandlungskosten?
  3. Wirkungsweise
  4. Varianten der Eigenbluttherapie
  5. Anwendungsgebiete
  6. Kritik
  7. Worauf vor einer Eigenbluttherapie zu achten ist
  8. Verwandte Themen
  9. Weiterführende Links
  10. Private Krankenversicherung: Vergleich der Tarife

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt aber unter den privaten und gesetzlichen Krankenkassen einige, die die Kosten dafür übernehmen und als individuelle Gesundheitsleistung abrechnen.
  • In der Regel wird diese Behandlung von Heilpraktikern angeboten.
  • Die Eigenbluttherapie soll die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen.
  • Die Heilmethode komm zum Beispiel bei Hauterkrankungen, Wechseljahrbeschwerden oder Diabetes zum Einsatz.

Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Behandlungskosten?

Die Eigenbluttherapie gehört nicht zu den regulären Krankenkassenleistungen. Es gibt aber unter den privaten Krankenversicherungen und gesetzlichen Krankenkassen einige, die die Kosten dafür übernehmen und als individuelle Gesundheitsleistung abrechnen. Trägt der Patient die Kosten für die Behandlung selbst, dann ist der zu zahlende Betrag pro Sitzung allerdings meist recht gering.

Wirkungsweise der Eigenbluttherapie

Die Eigenbluttherapie war bereits im Alten Ägypten als Heilmethode bekannt. Inzwischen gibt es einige Behandlungsvarianten. Üblich ist es, mehrere Behandlungstermine innerhalb weniger Wochen anzusetzen, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.

Die Eigenbluttherapie gehört zu den Behandlungsformen der Reiztherapie, bei der der Körper durch verschiedene Reize (zu denen auch Wärme oder Kälte gehören können) angeregt wird, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Befürworter der Eigenblutbehandlung gehen davon aus, dass das Blut eines Menschen Informationen zu bereits erlebten Krankheiten in sich trägt, der Körper es nach der Injektion aber als fremd wahrnimmt. Man verursacht also mit einem körpereigenen Stoff eine Reizung, die den Organismus des Patienten anregen soll, bekannte Krankheiten vermehrt zu bekämpfen. Das größere Prinzip dahinter ist die homöopathische Vorgehensweise, Gleiches mit Gleichem zu bekämpfen.

Varianten der Eigenbluttherapie

Neben der klassischen Methode, das Blut aus der Armvene zu entnehmen und dann unbehandelt direkt in den Gesäßmuskel zu spritzen, gibt es noch andere Vorgehensweisen. Diese betreffen sowohl die Ent- und Aufnahme als auch mögliche Aufbereitungsarten des Blutes.

Blutentnahme und -aufnahme

Statt Blut aus der Armvene verwendet man gelegentlich auch einige Tropfen von sogenanntem Kapillarblut aus der Fingerspitze. Die Entnahme der kleineren Menge Blut erfolgt zumeist, wenn eine homöopathische Aufbereitung des Blutes geplant ist und das Endprodukt oral aufgenommen werden soll. Auch die Rückführung des Blutes als Infusion ist üblich.

Blutaufbereitungen

Im Rahmen der Eigenbluttherapie gibt es drei unterschiedliche Verfahren, wie das Blut aufbereitet wird, bevor man es dem Körper zurückführt: Sehr verbreitet ist die Verwendung unveränderten Eigenbluts, das in Muskelgewebe oder unter die Haut gespritzt wird. Häufig fügt man dem Blut jedoch auch homöopathische Mittel hinzu, die auf den jeweiligen Patienten abgestimmt sind. Die dritte Möglichkeit ist die Nutzung potenzierten Eigenbluts: Der Behandelnde verdünnt dann das Blut nach homöopathischen Prinzipien. Häufig wird das Eigenblut auch mit Einem Gemisch aus Sauerstoff und Ozon angereichert oder mit UV-B/UV-C-Licht bestrahlt, um die Wirkung zu verstärken.

Anwendungsgebiete der Eigenbluttherapie

Die Eigenbluttherapie dient stets der Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte. Somit sind die Beschwerden, bei denen sie eventuell hilft, sehr vielfältig:

  • chronische als auch akute Erkrankungen
  • Allergien und Asthma
  • Hauterkrankungen wie Neurodermitis
  • Migräne
  • Wechseljahrbeschwerden
  • Rheumachronischen Entzündungen
  • Diabetes

Und das ist nur ein kleiner Auszug der möglichen Anwendungsgebiete der Therapie mit Eigenblut.

Welche Kritik an der Eigenbluttherapie gibt es?

Die Wirkung der Eigenbluttherapie ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen und beruht daher lediglich auf Erfahrungswerten. Außerdem kann es zu einer Reihe Nebenwirkungen kommen, beispielsweise Schwindel, Kopfschmerzen, aber auch Grippesymptomen. Aufgrund des fehlenden Wirksamkeitsnachweises in Kombination mit den genannten Nebenwirkungen raten einige Mediziner von der Therapie ab.

Einzelne Kritiker weisen auch darauf hin, dass es bei einer nicht ausreichenden Sterilität aller Gerätschaften oder einer unsachgemäßen Behandlung sehr leicht zu einer Infektion kommen kann. Im schlimmsten Fall ist sogar die Übertragung von Hepatitis-Viren oder HIV denkbar. Daher muss bei Behandlungen mit Eigenblut besonders auf die Hygiene geachtet werden.

Worauf vor einer Eigenbluttherapie zu achten ist

Die Therapie mit Eigenblut verträgt sich nicht gut mit Blutgerinnungsstörungen und gerinnungshemmenden Medikamenten. Auch Venenentzündungen und Blutverdünnungsmittel können zu Komplikationen bei Eigenblutbehandlung führen. Wie bei allen medizinischen Therapien ist deshalb eine Absprache mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker über eingenommene Medikamente und Vorerkrankungen unumgänglich.

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    Quelle: Verivox Versicherungsvergleich GmbH (03/2024)

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