DEKRA
Autobesitzern ist die DEKRA als Alternative zum TÜV bekannt. Während der vollständige Name „Technischer Überwachungsverein“ hinlänglich geläufig ist, fragen sich viele, was sich hinter dem Kürzel DEKRA verbirgt. Ist die DEKRA privat oder staatlich? Was macht sie genau? Diese Fragen wollen wir in diesem Ratgeber beantworten.
- Die Geschichte der DEKRA
- Die Aufgaben der DEKRA
- Was ist der Unterschied zwischen DEKRA und TÜV?
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Die DEKRA ist eine von vier Institutionen in Deutschland, die Hauptuntersuchungen bei Kraftfahrzeugen durchführen darf.
- Die DEKRA nimmt allerdings noch deutlich mehr Aufgaben bei ihren gewerblichen Kunden wahr.
- Für private Fahrzeugbesitzer gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen DEKRA- und TÜV-Fahrzeugabnahmen.
Die Geschichte der DEKRA
Der Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein, kurz DEKRA, wurde im Jahr 1925 in Berlin gegründet. Seit dem Jahr 1946 befindet sich die Konzernzentrale in Stuttgart. Die DEKRA beschäftigt 45.000 Mitarbeiter und zählt mit einem Jahresumsatz von 3,3 Milliarden Euro zu den größten Prüfgesellschaften der Welt. Nach eigener Aussage ist sie in Europa der Marktführer.
Der DEKRA e.V. als Verein zählt rund 44.000 Mitglieder. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die gewerbliche Fuhrparks betreiben. Der DEKRA e.V. selbst ist alleiniger Anteilseigner der DEKRA S.A.. In der Holding sind die vier Geschäftsbereiche
- Dekra Automotive (Fahrzeugprüfung, Erstellung von Gutachten, Gebrauchtwagenmanagement, Homologation und Typprüfungen, Schadenregulierung),
- Dekra Industrial (Industrie- & Bauprüfung, Materialprüfung & Inspektion, Produktprüfung & -zertifizierung, Systemzertifizierung, Beratung),
- Dekra Personnel (Qualifizierung, Zeitarbeit),
- Dekra Media.
Dekra Personnel beispielsweise übernimmt die Schulung von Mitarbeitern der Vereinsmitglieder für den Transport von Gefahrgut.
Im Konzern DEKRA S.A. finden sich 230 Tochterunternehmen, die weltweit in 50 Ländern aktiv sind. Etwas außerhalb der Kernaufgaben der DEKRA bewegt sich die in Berlin angesiedelte Hochschule für Medien, die DEKRA Hochschule Berlin. Ausbildungen im Bereich der Kernaufgaben übernimmt die DEKRA Akademie GmbH. Diese bildet an 150 Standorten in Deutschland aus.
Die Anerkennung als offizieller Überwachungsverein erfolgte erst im Jahr 1961. Der Beginn der Fahrzeugüberprüfungen startete im Jahr 1981, allerdings in Frankreich.
Die Aufgaben der DEKRA
Die Aufgaben der DEKRA gehen, wie die Konzernbereiche aufzeigen, weit über die reine Kontrolle von Fahrzeugen auf deren Verkehrssicherheit hinaus. DEKRA Industrial ist beispielsweise im Qualitätsmanagement aufgestellt.
Private Fahrzeugbesitzer wissen den Service der DEKRA zu schätzen. Im Gegensatz zum TÜV nimmt die DEKRA die Fahrzeugabnahme in den Werkstätten vor Ort vor. Dies geschieht durch die bundesweit 480 Niederlassungen, die wiederum an 38.500 Prüfstützpunkten, den Kfz-Werkstätten vor Ort, aktiv sind.
Was ist der Unterschied zwischen DEKRA und TÜV?
Rechtlich gesehen ist der TÜV auch ein Verein mit Mitgliedern aus dem gewerblichen Bereich. Gegründet wurde er im Jahr 1866 als erster Dampfkessel Revisionsverein. Gründungsmitglieder waren Unternehmen, die Maschinenanlagen betrieben, die überwachungsbedürftig waren. Allerdings gibt es „den TÜV“ nicht. Dachorganisation ist der Verband der deutschen Technischen Überwachungsvereine, kurz VdTÜV. Dieser Verband vertritt die Vereine
- TÜV Süd
- TÜV Hessen
- TÜV Nord
- TÜV Thüringen
- TÜV Saarland
- TÜV Rheinland
Kein Fahrzeughalter kommt an der Hauptuntersuchung und der Abgasuntersuchung vorbei. Letztere entfällt zwar bei E-Autos, die Bremsbeläge müssen dennoch kontrolliert werden. Es stellt sich die Frage, geht man zum TÜV oder zur DEKRA?
Bei den Prüfungsabläufen darf es keine Unterschiede geben, da diese gesetzlich vorgeschrieben sind. Einer der Unterschiede ist, dass man bei der DEKRA sein Auto in der bevorzugten Werkstatt prüfen lassen kann. Ein anderer Unterschied kann im Preis liegen. Die Preise variieren beim TÜV regional und auch zwischen TÜV und DEKRA. Allerdings sind die Abweichungen eher marginal.
Unterschiede in Bezug auf die Mängellisten oder das „zugedrückte Auge“ beim Prüfer darf es eigentlich nicht geben. Hier macht es keinen Unterschied, ob man zur DEKRA oder zum TÜV fährt.
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