Silvesterschaden am Auto: Welche Versicherung zahlt?
Stand: 31.12.2019
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Ein Silvesterschaden am Auto kann den ganzen Spaß einer durchfeierten Nacht zunichtemachen. Für viele ist Silvester die Nacht der Nächte. Party bis in die frühen Morgenstunden, nur unterbrochen um Mitternacht, um die funkelnden Raketen in den Himmel steigen zu sehen oder selbst den einen oder anderen Böller zu zünden. Allerdings führt die Erdanziehung dazu, dass die ausgebrannten Teile auch wieder herunterfallen. Wie sollte man als Autobesitzer mit einem Silvesterschaden am Auto umgehen?
Vorbeugen kann einen Silvesterschaden am Auto vermeiden
Eine Option, einen Silvesterschaden zu vermeiden, wäre es, das Auto mit einer Plane abzudecken. Was gegen Eis und Schnee hilft, kann auch vor Lackschäden durch herabfallende Raketenteile schützen. Für diejenigen, die keine eigene Garage besitzen, stellt dies durchaus eine Lösung dar. Auf der anderen Seite besteht das Risiko, dass durch einen Böller die Schutzhülle in Brand gesetzt wird und einen noch viel größeren Schaden verursacht. Vielleicht gibt es auch Seitenstraßen, in denen das Geböller deutlich verhaltener ausfällt. Damit reduziert sich auch das Risiko eines Silvesterschadens am Auto.
Kleinschäden lassen sich selbst beseitigen
Dabei sind die Schäden, welche durch die ausgeglühten Feuerwerksraketen auftreten, eher harmlos. Zum einen sind die Schwarzpulverbehälter ausgeglüht. Zum andern fallen nur dünne Holzstöcke auf das Auto. In der Regel bleiben in diesem Fall nur verschmiertes Ruß auf dem Lack zurück. In Ausnahmefällen kann der Holzstab einen sehr feinen Kratzer im Lack verursachen. In beiden Fällen helfen ein Tuch und ein wenig Polierpaste. Als einen Schaden, welcher der Versicherung gemeldet werden muss, kann man dies nicht einstufen.
Kracher im Auto - Brandgefahr
Anders sieht es allerdings aus, wenn man sich die Silvesternacht im Berliner Stadtteil Neukölln im Jahr 2018 vor Augen hält. Personen warfen gezielt große Böller auf und unter Autos oder beschossen die Fahrzeuge am Straßenrand. Feuerwehr-, Rettungs- und Polizeifahrzeuge wurden ebenfalls unter Beschuss genommen.
Detoniert ein Böller auf dem Auto, führt dies in der Regel durch die enorme Hitze zu Lackschäden. Diese bieten Rost eine hervorragende Angriffsfläche. Explodiert ein Kracher unter dem Auto, ist selbst ein Brand des Wagens nicht auszuschließen. Dies gilt auch, wenn ein Kracher oder eine Rakete durch das offene Seitenfenster des Wagens in dessen Inneres gelangen. Fahrzeughalter sollten in der Silvesternacht besonders daran denken, dass die Autofenster und das Schiebedach definitiv geschlossen sind. Bei diesen Exzessen von Gewalt entstehen Schäden, die für den Fahrzeugeigentümer zu empfindlichen Kosten führen.
Was tun bei einem größeren Schaden?
Passierte dem Nachbarn ein Missgeschick, und es war kein Vorsatz, ist das Problem schnell gelöst. In diesem Fall greift dessen Haftpflichtversicherung und reguliert den Schaden. Problematischer wird es jedoch, wenn der Schädiger namentlich nicht feststellbar ist.
In diesem Fall bleibt nur die Hoffnung, dass die eigene Versicherung greift. Voraussetzung dafür ist, dass der Halter eine Vollkaskoversicherung besitzt. Diese Schädigung fällt unter die versicherte Gefahr des Vandalismus.
Verfügt der Fahrzeughalter nur über eine Teilkaskoversicherung, tritt der Leistungsfall nur ein, wenn es zu einem offenen Brand kommt. Seng- und Schmorschäden sind gemäß den Allgemeinen Versicherungsbedingungen von der Leistung ausgeschlossen.
Bevor eine Meldung an die Versicherung erfolgt, ist jedoch eine Anzeige bei der Polizei aufgrund eines Vandalismusschadens notwendig. Es bleibt darüber hinaus zu überlegen, ob die Regulierung durch die Vollkaskoversicherung sinnvoll ist. In diesem Fall verschlechtert sich die Schadensfreiheitklasse. Der Versicherungsnehmer sollte auf jeden Fall im Vorfeld durchrechnen, ob er sich nicht besser stellt, wenn er die Reparatur selbst übernimmt.