Inflation in Deutschland liegt im Februar bei 5,1 Prozent
Stand: 01.03.2022
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Die Inflation in Deutschland hat im Februar wieder die Marke von fünf Prozent überschritten. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber Februar 2021 angeheizt von hohen Energiepreisen um 5,1 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mit.
Im Januar 2022 hatte die jährliche Teuerungsrate bei 4,9 und im Dezember 2021 bei 5,3 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 0,9 Prozent.
Haushaltsenergie und Sprit verteuerten sich im Februar innerhalb eines Jahres um 22,5 Prozent. Der Krieg in der Ukraine, der an den Rohstoffmärkten unmittelbar für Preissprünge bei Rohöl und Erdgas sorgte, könnte die Energiepreise und damit die Inflation insgesamt weiter anheizen.
Keine Entspannung in Sicht
Volkswirte rechnen mit steigenden Energiepreisen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine, der an den Rohstoffmärkten unmittelbar für Preissprünge bei Rohöl und Erdgas sorgte. DZ Bank-Analyst Christoph Swonke erwartet, dass die Inflationsrate in Deutschland daher wohl erst einmal weiter zulegen wird. Der Konjunkturexperte des Münchener Ifo-Instituts, Timo Wollmershäuser, prognostizierte jüngst: «Eine Fünf vor dem Komma der Inflationsrate im Gesamtjahr 2022 wird gerade wahrscheinlicher als eine Drei.»
Als Reaktion auf gestiegene Energiepreise hat die Regierungskoalition ein Entlastungspaket beschlossen. So sollen Bürgerinnen und Bürger von Juli an die Ökostrom-Umlage nicht mehr zahlen. Für Pendler ist ab dem 21. Kilometer eine höhere Pauschale von 38 Cent rückwirkend zum Jahresbeginn vorgesehen. Ob die Maßnahmen ausreichen, ist umstritten.
Teurer Sprit
Nach Angaben des ADAC mussten Autofahrer in Deutschland am Sonntag für einen Liter Super E10 im Durchschnitt 1,811 Euro zahlen und damit 5,4 Cent mehr als am vergangenen Donnerstag. Diesel kostete durchschnittlich 1,729 Euro je Liter und hat sich damit innerhalb von drei Tagen um 5,9 Cent verteuert.
Der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent sei aktuell auf über 100 US-Dollar gestiegen, rund vier Dollar höher als am vergangenen Dienstag, rechnete der ADAC vor. Bei den Spritpreisen wirke sich die Rohstoffabhängigkeit von Russland deutlich aus. Deutschland habe im vergangenen Jahr gut ein Drittel seines Rohöls aus Russland importiert.
EZB vor schwieriger Entscheidung
Auch unter Europas Währungshütern herrscht seit der Sitzung des EZB-Rates Anfang Februar Einigkeit, dass man die hartnäckig hohe Inflation nicht aussitzen kann. Mit einer Anhebung der Zinsen könnte die Europäische Zentralbank (EZB) gegensteuern. Allerdings erschwert der Krieg in der Ukraine der Notenbank die Entscheidung über den weiteren Kurs, der auf der nächsten geldpolitischen Sitzung am 10. März festgelegt werden soll.