Zypern-Rettung: Nikosia lockt mit Staatsbürgerschaft
Stand: 15.04.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Nikosia - Zyperns Präsident Nikos Anastasiades hat den Unternehmern, die aufgrund der Zwangsabgabe auf Zypern mehr als drei Millionen Euro verloren haben, als eine Art Entschädigung die zyprische Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt.
Wie die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus Regierungskreisen erfuhr, soll zudem allen Ausländern die Staatsbürgerschaft gegeben werden, die auf Zypern Immobilien haben oder kaufen werden, deren Wert 15 Millionen Euro übertrifft. Die entprechenden Erlasse für die Vergabe der Staatsbürgerschaft sollen an diesem Dienstag bei einer Sitzung des zyprischen Ministerrates ausgegeben werden.
Analysten schätzten, dass russische Unternehmer und andere Bürger aus Osteuropa vor der Verhängung der Zwangsabgabe auf Geldeinlagen gut 30 Milliarden Euro in zyprischen Banken hatten.
Die EU hatte die Zwangsabgabe als Maßnahme zur Rettung der zyprischen Banken angeordnet. Betroffen sind die beiden größten Banken Zyperns. Bei Geldeinlagen auf der Bank of Cyprus über 100.000 Euro können bis zu 60 Prozent verlorengehen. Noch schlimmer hat die Zwangsabgabe die Sparer der Laiki Bank getroffen. Die Bank wird zerschlagen und alle Spareinlagen über 100.000 Euro gehen an eine sogenannte Bad Bank und gelten damit für die Sparer als verloren.