Tausende Aktionäre verklagen Royal Bank of Scotland
Stand: 04.04.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
London - Die während der Finanzkrise weitgehend verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) sieht sich mit einer Sammelklage Tausender Aktionäre konfrontiert. Der Bank und mehreren ehemaligen Managern wird vorgeworfen, die Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung im Jahr 2008 getäuscht zu haben.
Neben mehr als 12.000 Einzelaktionären hätten sich auch etwa hundert institutionelle Anleger der Klage angeschlossen. Die Summe der geforderten Entschädigungen könne bis zu vier Milliarden Pfund (4,7 Milliarden Euro) erreichen.
Die ehemaligen Direktoren hätten versucht, die Aktionäre zu täuschen, indem sie ein falsches Bild von der Solidität der Bank gezeichnet und wichtige Informationen im Prospekt zur Kapitalerhöhung von 2008 vorenthalten hätten. Die Klage sei "ein gigantischer Schritt für viele tausend normale Menschen", die wegen unentschuldbarer Fehler der Banken und ihrer Direktoren während der Finanzkrise Geld verloren hätten, erklärte die Aktionärsgruppe.
Die RBS war von der internationalen Finanzkrise schwer getroffen und im Zuge einer milliardenschweren Rettungsaktion zu 83 Prozent von der britischen Regierung verstaatlicht worden. Der Staat hält immer noch 81 Prozent des Finanzinstituts mit Sitz im schottischen Edinburgh.
Nachrichten zum Thema
- EU: Gläubiger und Aktionäre sollen für Bankenrettungen zahlen
- 25 Euro je Aktie? Vier Wochen Bedenkzeit für Postbank-Aktionäre
- Regierung beruhigt Anleger: Spareinlagen in Deutschland gesichert
- Griechenland-Anleihen: So holen sich Anleger ihr Geld zurück
- Hoffnung für Lehman-Opfer: BGH erlaubt Klagen geprellter Anleger