Nowotny: Debatte um Zwangsabgabe verunsichert Sparer
Stand: 05.11.2013
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Wien/Frankfurt - Der österreichische Notenbankchef und EZB-Rat Ewald Nowotny hat vor einer neuen Debatte über eine Zwangsabgabe für Sparer zum Abbau von Staatsschulden gewarnt. In einer Mitteilung der österreichischen Notenbank reagierte er am Dienstag auf ökonomische Gedankenspiele, die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgegriffen worden waren.
Dieser hatte in einem Finanzbericht vom Oktober die Idee einer Abgabe auf Finanzvermögen zum Abbau von Schulden thematisiert. "Ich warne eindringlich davor, die Sparer zu verunsichern", erklärte Nowotny. Der IWF hatte die Möglichkeit einer 10-prozentigen Vermögensabgabe zum Abbau von Staatsschulden ausgewählter Euroländer erörtert.
Solche Zwangsabgaben seien wirtschaftspolitische Verfahren, "die in Kriegs- oder Nachkriegszeiten von Bedeutung waren", sagte Nowotny, der als Gouverneur der Notenbank Österreichs im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sitzt. "Für die derzeitige Lage in den entwickelten Industriestaaten ist eine solche Perspektive aber überhaupt nicht relevant und entschieden abzulehnen", so Nowotny.