Direktbank ING-Diba steigert Kundenzahl
Stand: 04.03.2013
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Frankfurt/Main - Europas größte Online-Bank ING-Diba hat ihre Kundenzahl im vergangenen Jahr deutlich steigern können. Dennoch sieht sie sich in einem herausfordernden Umfeld. "Der Gewinn steht unter Druck, wir werden nicht das Risiko erhöhen, um den Gewinn zu steigern", sagte der Vorstandsvorsitzende Roland Boekhout am Freitag in Frankfurt.
"Das heißt aber nicht, dass wir einen Rückgang erwarten. Wir haben eine sehr solide Kostenstruktur, mit der wir auch im aktuellen Zinsumfeld eine gute Marge machen können."
Im vergangenen Jahr machte die 100-Prozent-Tochter der niederländischen Großbank ING trotz zusätzlicher Kunden und eines kräftigen Einlagenwachstums weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Der Vorsteuergewinn sank nach vorläufigen Zahlen auf 485 (Vorjahr: 660) Millionen Euro, der Überschuss auf 324 (449) Millionen Euro.
Zur Begründung erklärte das Management, die Bank habe ihren Kunden trotz historisch niedriger Zinsen im Euroraum bessere Konditionen geboten als viele Wettbewerber. Zudem seien Risiken bei Anleihen abgebaut worden. Die ING-Diba halte nun zum Beispiel keine Anleihen mehr aus den Euro-Krisenstaaten.
Die Zahl der Kunden in Deutschland und Österreich erhöhte sich netto um 317.000 auf insgesamt 7,8 Millionen. Die Spargelder kletterten binnen Jahresfrist um zehn Prozent auf den Rekordwert von 94,7 Milliarden Euro. Zuwächse verzeichnete die Bank mit ihren 3178 (2986) Mitarbeitern auch bei Baufinanzierungen und Verbraucherkrediten.
Angesichts des extrem niedrigen Zinsumfeldes schloss Boekhout eine weitere Absenkung der Sparzinsen nicht aus, betonte jedoch: "Wir können es uns wegen unserer Kostenstruktur leisten, langsamer runterzugehen als andere." Die Direktbank hat kein teures Filialnetz.