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Viele Verbraucher entscheiden sich für einen Boiler, wenn das eigene Zuhause über keine zentrale Warmwasserversorgung verfügt oder manche Komponenten – etwa ein Spülbecken – nicht Teil des Versorgungsnetzes sind. Boiler sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, einige davon erlauben einen hohen Komfort. Allerdings haben Boiler auch einige Nachteile, wie sich im Vergleich mit den sogenannten Durchlauferhitzern zeigt.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was ist ein Boiler?
  3. Boiler und Durchlauferhitzer: Was ist der Unterschied?
  4. Vorteile
  5. Nachteile
  6. Wie groß sollte der Boiler sein?
  7. Die Kosten und der Energieverbrauch
  8. Boiler richtig warten
  9. Jetzt Gaspreise vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Boiler dient der Warmwasserbereitung und funktioniert im Prinzip ähnlich wie ein Wasserkocher.
  • Der wesentliche Unterschied zu einem Durchlauferhitzer besteht darin, dass ein Boiler das warme Wasser speichert und daher jederzeit bereitstellen kann.
  • Während der größte Vorteil eines Boilers im hohen Warmwasserkomfort besteht, stellen die relativ hohen Betriebskosten den bedeutendsten Nachteil dar.
  • Den Warmwasserspeicher sollten Sie nach Empfehlung von Experten möglichst alle zwei Jahre reinigen und entkalken.

Was ist ein Boiler?

Die wesentliche Funktion eines Boilers ist die Warmwasserbereitung. Dies lässt sich bereits an der Bezeichnung erkennen, die sich vom englischen Verb "boil" (Übersetzung: "kochen" bzw. "sieden") ableitet. Ein Boiler erwärmt das in seinen Speicher eingeleitete Kaltwasser bis zur eingestellten Temperatur und stellt das aufgewärmte Wasser dann bei Bedarf zur Verfügung. Bei einem Gas-Boiler übernimmt eine Flamme das Erhitzen. Mittlerweile gibt es jedoch auch Elektro-Boiler, in denen eine Heizpatrone zum Einsatz kommt. Für gewöhnlich befindet sich ein Boiler in direkter Nähe der jeweiligen Verbrauchsstelle.

Boiler und Durchlauferhitzer: Was ist der Unterschied?

Prinzipiell dienen beide genannten Geräte der Warmwasserbereitung. Ein Boiler stellt zu jedem Zeitpunkt Warmwasser bereit und bedient häufig verschiedene Zapfstellen. Ein Durchlauferhitzer heizt Kaltwasser nur auf Anforderung auf und arbeitet für gewöhnlich dezentral.

Welches System im konkreten Einzelfall die bessere Lösung ist, hängt vor allem davon ab, wie hoch der Warmwasserverbrauch des entsprechenden Haushalts ausfällt. Ein Durchlauferhitzer bietet sich für den Fall an, wenn Sie nur wenig Warmwasser benötigen. Da das Gerät Wasser nur bei Bedarf aufheizt, kommt es hier nicht zu Bereitschaftsverlusten. Anders als bei einem Boiler besteht außerdem nicht die Gefahr, dass es zu einer Verseuchung des Wassers mit Legionellen kommt. Allerdings ist die Leistung eines Durchlauferhitzers begrenzt. So vergeht beim Duschen beispielsweise etwas Zeit, bis das Wasser wirklich warm ist. Für einen Haushalt mit vier Personen und einem normalen Verbrauch empfiehlt sich daher eher ein Boiler.

Kombination von Boiler und Durchlauferhitzer kaum sinnvoll

Eine Kombination aus beiden Geräten ist zwar grundsätzlich möglich, rechnet sich jedoch nur sehr selten. In den meisten Fällen lohnt es sich eher, lediglich ein Gerät zu betreiben. Sollte ein Durchlauferhitzer den Warmwasserbedarf nicht mehr zufriedenstellend decken, empfiehlt sich jedoch die Installation eines Boilers.

Welche Vorteile zeichnen Boiler aus?

Der wesentliche Vorzug eines Boilers besteht darin, dass er aufgrund des Speichers stets gleichmäßig temperiertes Warmwasser bereitstellen kann und damit einen hohen Komfort bietet. Ein weiterer Vorteil ist, dass solch ein Warmwasserspeicher je nach Ausführung auch mehrere Zapfstellen versorgen kann. Darüber hinaus lässt sich ein Boiler mit regenativen Energiequellen koppeln und in ein bestehendes Heizungssystem integrieren.

Die Nachteile eines Boilers

Ein ausreichender Vorrat an Warmwasser ist praktisch und komfortabel, bedingt jedoch auch den größten Nachteil eines Boilers. Durch das ständige Warmhalten des Wassers fallen die Betriebskosten des Geräts vergleichsweise hoch aus. Zudem müssen Sie einige Zeit auf neues Warmwasser warten, wenn Sie den Speicher aufgebraucht haben (beispielsweise durch ein Vollbad).

Wie groß sollte der Boiler sein?

Welches Fassungsvermögen der Speicher bieten muss, hängt letztlich von Ihrem Warmwasserbedarf ab. Für eine einzelne Zapfstelle mit geringem Verbrauch, etwa das Handwaschbecken auf der Gästetoilette, bieten sich Kleinspeicher an. Für Duschen und Badewannen oder bei mehreren Zapfstellen eignen sich dagegen eher Stand- oder Wandspeicher. Diese bieten für gewöhnlich ein Fassungsvermögen zwischen 80 und 200 Litern. Ein wichtiger Einflussfaktor an dieser Stelle ist natürlich die Haushaltsgröße. Kalkulieren Sie pro Bewohner mit 30 bis 50 Litern.

Die Kosten und der Energieverbrauch von Boilern

Die Anschaffungskosten eines Boilers hängen vorrangig von der Größe des Warmwasserspeichers ab. Kleine Boiler erhalten Sie bereits ab etwa 100 Euro. Modelle mit einem sehr großen Fassungsvermögen kosten dagegen gut und gern 1.000 Euro oder manchmal sogar noch ein bisschen mehr.

Auch die Betriebskosten sollten Sie nicht vergessen. Diese steigen ebenfalls mit der Größe des Boilers, aber auch der Warmwasserbedarf beziehungsweise -verbrauch beeinflusst die Kosten. In einem Mehrpersonenhaushalt verbraucht das Gerät durchschnittlich 600 bis 800 Kilowattstunden im Jahr, sodass die jährlichen Kosten häufig mehrere Hundert Euro betragen. Prinzipiell arbeiten Gas-Boiler etwas effizienter als Elektro-Boiler, weswegen die Betriebskosten bei ihnen meist geringer ausfallen.

Boiler richtig warten

Grundsätzlich sollte in Abständen von maximal drei bis fünf Jahren eine Reinigung sowie Entkalkung des Boilers erfolgen. Viele Fachleute empfehlen sogar einen Zyklus von nur zwei Jahren. Mit der Zeit lagern sich nämlich im Wasser enthaltene Mineralien im Boiler ab. Sollten Sie selbst nicht über die nötigen technischen Kenntnisse zur Wartung verfügen, empfiehlt es sich, diese Arbeit von einem Spezialisten durchführen zu lassen. Ist der Warmwasserspeicher Ihr Eigentum, müssen Sie selbst für die Kosten aufkommen. Leben Sie dagegen in einer Mietwohnung, informieren Sie Ihren Vermieter, falls eine überfällige Wartung oder Reparatur ausbleibt. Dieser beauftragt dann eine entsprechende Fachkraft und trägt – falls nicht anders im Mietvertrag vereinbart – auch die Kosten.

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