Was kostet eine Rechtsschutzversicherung?
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Wie viel eine Rechtsschutzversicherung kostet, hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen ist die Höhe des Beitrags davon abhängig, welcher Bereich versichert werden soll. Zum anderen macht es einen Unterschied, ob die Prämie einmal im Jahr oder in Raten bezahlt wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Beitrag für eine Rechtsschutzversicherung wird durch verschiedene Komponenten bestimmt.
- Neben den versicherten Leistungen spielt auch der Familienstand eine Rolle.
- Die Höhe der Selbstbeteiligung wirkt sich ebenso aus wie die Zahlungsweise (jährlich oder unterjährig).
- Bei der Tarifwahl sollte nicht der Preis das Entscheidungskriterium sein, sondern vielmehr der Leistungsumfang.
Die Bausteine der Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung basiert zunächst auf der Privatrechtsschutzversicherung. Diese umfasst:
- Rechtsschutz im Vertrags- und Sachenrecht
- Schadenersatz-Rechtsschutz
- Steuer-, Sozialgerichts-, Disziplinar- und Standes-Rechtsschutz
- Straf-Rechtsschutz mit Kautionsstellung
- Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutz
Ergänzt wird die Privatrechtsschutzversicherung auf Wunsch um Berufsrechtsschutz sowie Wohnungsrechtsschutz für Mieter und Eigentümer. Diese beiden Bausteine können nur in Verbindung mit einer Privatrechtsschutzversicherung abgedeckt werden. Einzig die Verkehrsrechtsschutzversicherung können Versicherungsnehmer und Versicherungsnehmerinnen allein oder in Kombination mit der Privatrechtsschutzversicherung abschließen.
Weitere Faktoren, die den Versicherungsbeitrag beeinflussen
Einfluss auf die Prämie haben auch die Details der jeweiligen Police:
- Beinhaltet der Vertrag die Kostenübernahme für eine Mediation?
- Wie hoch fällt die mögliche Kaution aus?
- Übernimmt der Versicherer die Anwaltskosten für eine Erstberatung im Familienrecht, heißt, bei Scheidung oder Erbschaft?
Ein wesentlicher Faktor ist die Selbstbeteiligung. Diese beträgt pro Schadensfall zwischen 150 Euro und 500 Euro, wobei in der Regel eine Selbstbeteiligung von 350 Euro empfohlen wird.
Wir haben einmal die günstigste und die teuerste Privatrechtsschutzversicherung gegenübergestellt. Versichert ist ein Single im Alter von 45 Jahren (Stand August 2025; Quelle Verivox-Versicherungsvergleich).
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Deckungssumme
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Kautionsleistung
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Selbstbeteiligung
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Beitrag im Jahr
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günstigstes Angebot | unbegrenzt | 1 Million Euro | 250 Euro | 142 Euro |
teuerstes Angebot | unbegrenzt | 500.000 Euro | 250 Euro | 329 Euro |
Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Tarife nur in Beitrag und Kautionsleistung. Die genauen Leistungsunterschiede liegen jedoch in den Details, z. B. bei den zusätzlichen Services, die je nach persönlichem Bedarf relevant sein können.
Die genannten Beträge dienen lediglich als Beispielrechnung. Je nach individueller Konstellation, etwa Alter, Höhe der Selbstbeteiligung oder gewünschte Zusatzbausteine, können sich die Preisspannen deutlich unterscheiden, sodass auch die potenzielle Ersparnis variieren kann.
Berufsrechtsschutz
Wünschen Versicherungsnehmer und Versicherungsnehmerinnen auf der Grundlage der oben genannten Selbstbeteiligung und Zahlungsweise, dass auch Rechtsstreitigkeiten aus dem Berufsleben durch einen Arbeitsrechtsschutz abgedeckt sind, steigt der jährliche Beitrag auf eine Bandbreite von 149 bis 439 Euro im Jahr.
Miet- und Vermieterrechtsschutz
Die Kombination von Privat- und Mietrechtsschutz bewegt sich zwischen 125 und 404 Euro.
Für die Vermieter-Rechtsschutzversicherung ist die jährliche Bruttomiete ausschlaggebend. Bei einer angenommenen Bruttomiete von 6.000 Euro im Jahr berechnen die Versicherer für die Kombination Privatrechtsschutz und Vermietung zwischen 327 Euro und 588 Euro im Jahr.
Verkehrsrechtsschutz
Die Prämie für den Verkehrsrechtsschutz als eigenständigen Vertrag reicht von 65 bis 92 Euro.
Familienstand und Leistung berücksichtigen
Neben den versicherten Leistungen spielt auch der Familienstand eine Rolle. Singles zahlen einen geringeren Beitrag als Paare und Familien. Letztere müssen die höchsten Beiträge entrichten. Günstiger wird es dagegen generell für Rentner.
Versicherungsnehmer sollten aber nicht nur die Höhe der Prämie berücksichtigen, sondern auch die Leistung der Police. Gute Tarife schließen beispielsweise Mediationsverfahren, eine Telefonberatung sowie eine hohe Strafkaution und Deckungssumme ein. Bei der Deckungssumme werden mindestens 300.000 Euro empfohlen, es gibt aber sogar Tarife mit unbegrenzter Deckungssumme.