Fahrtest Peugeot 508 PSE: Fahrspaß auf gehobenem Niveau
Stand: 06.08.2021
Bildquelle: ©Peugeot / Text: SP-X
Der neue 508 PSE ist ein Halsverdreher erster Güte, der nicht nur Aufsehen erregt, sondern außerdem Spaß macht.
Auch im Elektro-Zeitalter werden Sportversionen weiterhin das Salz in der Suppe bleiben. Wie dies im Fall von Peugeot aussehen könnte, darauf gibt der 508 PSE einen ersten Vorgeschmack. Dieser Hybridsportler fährt vorwiegend mit einem Benziner, dem allerdings gleich mehrere E-Maschinen zusätzlich Beine machen. Zudem ist der von uns als Kombi getestete PSE alltagstauglich und Blickfang zugleich.
Leistung satt
Dabei sorgen gleich zwei E-Maschinen mit 81 kW/110 PS und 83 kW/113 PS an Vorder- und Hinterachse für munteren Vortrieb, den ein aufgeladener Benziner mit 1,6 Liter Hubraum und 147 kW/200 PS noch deutlich forciert. Im Konzert der drei Aggregate verspricht Peugeot 265 kW/360 PS und 520 Newtonmeter Drehmoment, die man angesichts seines gierigen Vorwärtsdrangs auch gerne glauben mag. Dank E-Unterstützung ist kräftiger Schub in fast jeder Lebenslage im Überfluss vorhanden, wodurch der Franzose im Zusammenspiel mit der feinen Achtgangautomatik eine verblüffende Mühelosigkeit versprüht. 5,2 Sekunden für den 100-km/h-Sprint sind jedenfalls ein Wort.
Wer auf der Autobahn bis jenseits der 200 durchstarten will, wird dieses Ziel kurzfristig erreichen. Erst einige km/h über dieser Marke wird der Vortrieb zäher und es innen lauter. Bei 250 ist endgültig Schluss. Die Ruhe und Sattheit eines vergleichbaren Audi oder BMW strahlt der 508 Richtung Topspeed nicht aus. Ungewöhnlich im Vergleich zu den dynamischeren Vertretern dieser Marken: Auf einen aufwendig modulierten Sportsound verzichtet Peugeot. Ganz vornehm und dezent bleibt seine Antriebsakustik. Sportlicher Spaß im Elektrozeitalter kann schon heute smart sein.
Gutes Kurvenverhalten
Wiederum gehobenes dynamisches Niveau vermittelt der straff ausgelegte jedoch nie unkomfortabel federnde Kombi in schnellen Kurven. Befehle mit dem kleinen und griffigen Lenkrad werden feinfühlig und präzise umgesetzt. Wank und Nickneigungen wurden erfolgreich abtrainiert. Die Straßenlage bleibt auch dank des elektrischen Allradantriebs lange neutral. Erstaunlich dabei auch: Die 1,9 Tonnen Lebendgewicht trüben den Kurvenspaß keineswegs.
Grund fürs leichte Übergewicht sind selbstredend die zusätzlichen E-Motoren wie auch die große Batterie, die dank ihrer 11,5 kWh auch rein elektrisches Fahren erlaubt. In der Theorie sollen 42 Kilometer emissionsfreie Fahrt drin sein, praktisch wird man rund ein Viertel davon abziehen müssen. Wenn auch nicht allzu weit, kommt man mit 140 km/h immerhin recht schnell ohne Verbrenner-Unterstützung voran. Wer fleißig immer wieder Strom nachtankt, sorgt entsprechend auch für moderate Benzinverbräuche. Der wird entsprechend dem Fahr- und Ladeverhalten stark variieren.
Auch für lange Reisen geeignet
Hier nur zwei Beispiele: Nach einer ersten Tankung mit mehreren überwiegend elektrischen Stadtfahrten und außerdem einer längeren Autobahntour mit etwas E-Unterstützung waren es im Schnitt 6,4 Liter Benzin und über eine Strecke von knapp 500 Kilometer rund 30 kWh Strom. Bei einer forcierten Autobahnfahrt mit leerem Akku kletterte der Benzinverbrauch auf 8,3 Liter auf 100 Kilometer. Praktisch sind auch Werte darüber oder darunter möglich. An der Haushaltssteckdose dauert das Laden des Akkus übrigens gut 7 Stunden, an der Ladesäule sind weniger als zwei Stunden möglich. Der 508 PSE ist ein klassischer Fall für das Tanken von Strom in der heimischen Garage oder dem Firmenparkplatz. Pendlern ermöglicht es der Löwen-Kombi, die CO2-Emissionen für den täglichen Arbeitsweg zu senken. Gleichzeitig bietet der Teilzeitstromer dank Benzinmotor die Flexibilität, wie gewohnt auch auf lange Reisen zu gehen.
Wohnliches Ambiente
Autor: Mario Hommen