Fahrbericht Hyundai i20: Aus klein wird fein
Stand: 16.07.2020
Bildquelle: ©Hyundai / Text: SP-X
Mit den ersten im Frühjahr veröffentlichten Bildern vom neuen i20 hat Hyundai hohe Erwartungen geweckt. Eine erste Ausfahrt zeigt: Diesen wird der Koreaner durchaus gerecht.
Was die Modellzyklen betrifft, sind koreanische Autobauer recht kurz getaktet. So auch beim Hyundai i20, der im Herbst nach gut 6 Jahren tiefgreifend modernisiert zu uns kommt. Auf einer Testfahrt mit einem Vorserienfahrzeug hat uns Hyundai einen ersten Eindruck von seinen Neuerungen gegönnt.
Hyundai i20 mit verbesserter Optik
Ausreichend Platz vorhanden
Digitales Cockpit
Ebenfalls noch klassische Handarbeit verlangt der schön flutschende Schalthebel der manuellen Sechsgangschaltung. Gekoppelt ist diese an einem 1,0-Liter-Benziner mit drei Zylindern, der den i20 dank Turboaufladung munter vorantreibt, wenngleich er gefühlt doch etwas unter den Möglichkeiten einer 100-PS-Maschine bleibt. Auf der Autobahn ließ sich die virtuelle Tachonadel auf lediglich 180 km/h treiben. Angesichts des auch bei Topspeed vertrauenerweckenden Fahrverhaltens und der erfreulich niedrigen Geräuschentwicklung im Innenraum könnte der i20 recht locker sogar mehr als 200 wegstecken. Der Unterbau ist zudem angenehm komfortabel, gewagtere Links-Rechts-Manöver werden sauber pariert und die Fuhre bei zu viel Wagemut vom ESP auf Kurs gehalten. Auch die indirekt wirkende Lenkung animiert eher zu Gelassenheit. Zum Verbrauch sagt Hyundai offiziell noch nichts, der Bordcomputer zeigte 6,4 Liter an. Auf eine praktische Überprüfung an der Zapfsäule haben wir verzichtet.
Zahlreiche Fahrassistenten
Auch bei den Assistenzsystemen hat Hyundai aufgerüstet. Der Kollisionsverhinderer erkennt jetzt Fußgänger und Radfahrer, außerdem gibt es einen Müdigkeits- sowie einen Anfahrwarner. Träumt man gerade an der grün gewordenen Ampel, macht das Auto den Fahrer darauf aufmerksam. Wer beim aktuellen Tempolimit unsicher ist, kann sich im Display über das aktuell gültige informieren. Hält der Fahrer nicht sauber die Spur, schiebt ihn das Lenkrad sanft auf korrekten Kurs. Die Technik erlaubt es sogar, kurzzeitig die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Mit einem Notrufsystem sowie den aktuell angesagten Konnektivitätstechniken kann der i20 ebenfalls aufwarten.
Hyundai i20 wird teurer
Angesichts dieser und einiger anderer technischer Upgrades steigt selbstredend auch der Preis. Und so zeigt sich auch beim i20, dass Hyundai nicht mehr die Tiefpreismarke der vergangenen Jahre ist. Die Basis mit 62 kW/84 PS starkem 1,2-Liter-Benziner dürfte um 14.000 Euro kosten, was einige hundert Euro über dem derzeitigen Einstiegspreis liegt. Im Gegenzug gibt es allerdings auch einiges mehr an Ausstattung. Wer hingegen eine gehobene Ausstattung und die Topmotorisierung will - einen 88 kW/120 PS starken1.0 T-GDI mit 48-Volt-Mildhybridsystem - sollte besser gleich eine Summe von mindestens 20.000 Euro ansparen.
Autor: Mario Hommen