Frankfurt/Main (dpa) - Der Internetdienstleister United Internet peilt für das laufende Geschäftsjahr einen deutlichen Ergebnisschub an. Der Umsatz soll gegenüber dem Vorjahr von 1,17 Milliarden auf rund 1,5 Milliarden Euro wachsen, teilte die Gesellschaft am Freitag in Frankfurt mit.
Beim Gewinn vor Steuern,
Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) rechnet der zweitgrößte DSL-Anbieter nach der Deutschen Telekom mit einem Sprung von 221 Millionen auf rund 300 Millionen Euro an. Der Gewinn vor Steuern soll von 171 Millionen auf rund 240 Millionen Euro klettern und der Gewinn pro
Aktie von 0,41 Euro auf rund 0,83 Euro.
Zum Gewinnplus trägt auch der Verkauf der Tochter twenty4help bei, der einen Sonderertrag von rund 67 Millionen Euro abwarf. Im kommenden Jahr werde United Internet das Ergebnisniveau von 2007 erreichen, allerdings ohne Einmaleffekte, sagte Vorstandschef Ralph Dommermuth. Das Unternehmen profitiert vor allem von der hohen Nachfrage nach Breitbandanschlüssen und seinem Bereich Webhosting - dem Unterbringen (Hosting) von Webseiten auf dem Server eines Providers - sowie von Dienstleistungen um dieses Angebot.
Um sein Geschäft auszubauen, will United Internet zusätzlich 25 Millionen Euro in diesem Jahr investieren. Dommermuth rechnet für das laufende Jahr wie schon 2006 mit einem Zuwachs von 500 000 Kunden, sagte er. Ende Dezember hatte das Unternehmen 2,27 Millionen Breitbandnutzer unter Vertrag. United Internet betreibt keine eigenes Netz, sondern tritt als Wiederverkäufer von
DSL-Anschlüssen vor allem der Telekom auf. Den Aufbau einer eigenen Infrastruktur lehnt Dommermuth weiter ab.
An der laufenden
Konsolidierung des deutschen Telekommarkts will sich United Internet nicht beteiligen. "Es stehen keine Akquisitionen an", sagte Dommermuth. In den vergangenen Monaten hatten HanseNet mit dem Erwerb des DSL-Zugangsgeschäfts von AOL Deutschland und freenet mit der Übernahme des deutschen Tiscali-Privatkundenbereichs ihre Positionen gestärkt. Die Aktie von United Internet legte zuletzt um 4,44 Prozent zu und wuchs damit deutlich stärker als der TecDAX.