Telekom weitet Glasfaserausbau in München aus: FTTH für 674.000 Haushalte
Stand: 15.08.2024
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Deutsche Telekom verstärkt ihren Glasfaserausbau in München. Neben dem bereits schon länger laufenden Ausbau in Münchens Außenbezirken will der Bonner Konzern künftig auch den Innenstadtbereich mit seinen Glasfaserleitungen erschließen. Davon sollen bis Ende 2032 rund 674.000 Haushalte und Unternehmen in der Innenstadt profitieren. Insgesamt will die Telekom rund eine Million Haushalte mit reiner Glasfaser (FTTH) versorgen. Dabei steht München im bundesweiten Vergleich schon jetzt sehr gut da bei der Glasfaserverfügbarkeit.
Telekom gibt in Kürze Startschuss für Glasfaserausbau in der Münchener Innenstadt
Die Telekom gab am Mittwoch bekannt, dass die Ausbauarbeiten in der Innenstadt in Kürze beginnen sollen.
- Jährlich sollen Glasfaseranschlüsse für 80.000 bis 110.000 Haushalte in München realisiert werden.
- Seit 2021 läuft der Glasfaserausbau der Telekom in den Außenbezirken von München.
- Die Telekom setze dabei auf Open Access, Kunden sollen zwischen mehreren Anbietern auswählen können. Neben den Glasfasertarifen der Telekom sollen auch Angebote von Netzpartnern wie Vodafone, 1&1 oder o2 Telefónica erhältlich sein.
Glasfaserausbau der Telekom in Bayern: Über 300.000 neue Anschlüsse in diesem Jahr
Die Telekom treibt den Glasfaserausbau nicht nur in München voran, sondern auch in ganz Bayern. Nach Angaben des Bonner Konzerns sollen seit 2018 1,15 Millionen Haushalte vom eigenfinanzierten Glasfaserausbau der Telekom profitieren können. Hinzu kommen etwa 250.000 Haushalte durch geförderte Projekte und Kooperationen. Somit kommt die Telekom in Bayern nach eigenen Angaben auf rund 1,4 Millionen Glasfaseranschlüsse. In diesem Jahr ist die Errichtung von über 300.000 neuen Glasfaseranschlüssen in Bayern geplant.
Telekom: Beliebte Glasfaser-Angebote
München am besten mit Glasfaser versorgte Großstadt
Der regionale Münchener Glasfasernetzbetreiber M-net erklärt gegenüber Verivox, dass der gesamte Münchener Innenstadtbereich bereits durch die Stadtwerke München (SWM) und M-net mit Glasfaser bis in die einzelnen Gebäude (FTTB) erschlossen sei.
- Insgesamt rund 640.000 Haushalte, das entspricht mehr als zwei Drittel der Münchener Einwohner, sei an das Glasfasernetz von M-net und SWM angebunden.
- Nutzen lassen sich bei Bedarf Tarife mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s).
- Bereits seit Jahren werden in den erschlossenen Gebieten in einer letzten Ausbaustufe die Glasfaserleitungen in den Gebäuden vom Keller bis in die einzelnen Wohnungen verlegt. Aus FTTB (Glasfaser bis ins Gebäude) wird somit in den kommenden Jahren in immer mehr Gebäuden FTTH (Glasfaser bis in die Wohnung).
- M-net bezeichnet München als am besten mit Glasfaser versorgte Großstadt in Deutschland. Das geht auch aus aktuellen Daten des Breitbandatlas des Bundes hervor: Demnach liegt die Glasfaserversorgung der privaten Haushalte in München bei mehr als 68 Prozent.
- M-net sieht die Telekom zuallererst als Partner für einen gegenseitigen Netzzugang (Open Access). Der Anbieter fürchte aber auch den Wettbewerb nicht.
Open Access: Erste Telekom-Kunden werden im September auf Glasfasernetz von M-net geschaltet
Es besteht eine Open Access-Vereinbarung der Telekom mit M-net. Diese ermöglicht der Telekom Kunden per sogenanntem Bitstream Access über das Glasfasernetz von M-net und SWM zu versorgen. Nach Angaben von M-net sei die Schaltung der ersten Telekom-Kunden auf das Glasfasernetz des Münchener Anbieters für den kommenden Monat vorgesehen. Umgekehrt gibt es dagegen in noch nicht von M-net erschlossenen Gebieten noch keine Einigung für die Versorgung von Kunden über das geplante Telekom-Glasfasernetz. Gespräche dazu würden seit Monaten laufen.
M-net plädiert für Open Access statt Überbau
"Die Deutsche Telekom hat sich nun vorgenommen, die am besten ausgebaute Glasfaser-Stadt Deutschlands zu überbauen, obwohl bereits eine Zugangsvereinbarung und Zugang zu fairen und marktgerechten Konditionen auf das Glasfasernetz von M-net besteht", erklärt ein M-net-Sprecher auf Anfrage von Verivox. M-net spricht sich gegen einen Überbau von bestehenden Glasfasernetzen aus und bevorzugt Open Access-Kooperationen. Dank der Leistungsfähigkeit von Glasfaser reiche eine einzige Leitung aus, um mehreren Anbietern die Versorgung von Kunden zu ermöglichen. Daher solle der Fokus auf den Ausbau in noch nicht mit Glasfaser erschlossenen Gebieten liegen.