Schnell und direkt: Instant Messaging bietet etliche Vorteile
Stand: 13.06.2007
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Hannover/München (dpa) - Die Kids chatten, Mama und Papa schreiben lieber eine E-Mail oder greifen zum Telefon. Dabei ist Instant Messaging, der private Chat, keine Spielerei, sondern ein Mittel zur schnellen und direkten Kommunikation über das Internet. Außerdem bieten Chat-Clients, wie die Software für das Instant Messaging genannt wird, mehr als das Versenden von Textnachrichten.
Ein Vorteil des Instant Messaging (IM) liege darin, dass der Anwender sieht, ob der Adressat online ist, erklärt Urs Mansmann von der in Hannover erscheinenden Computerzeitschrift "c’t". In einem kleinen Fenster wird dem Anwender angezeigt, welche der Personen, die er bereits als Kontakt angelegt hat, gerade im Netz sind. Allerdings kommt die IM-Nachricht auch an, wenn der angeschriebene Nutzer gerade nicht online ist - er erhält sie, sobald er sich wieder eingeloggt hat.
Ein weiteres Plus für Instant Messaging gegenüber der E-Mail: Es lässt sich mit mehreren Leuten gleichzeitig kommunizieren - sozusagen in einer Konferenzschaltung. Wer sich seinem Gesprächspartner zeigen möchte, kann dies mit modernen Chat-Clients tun, wenn er eine Webcam einstöpselt. Sind Lautsprecher und Mikrofon beziehungsweise ein Headset vorhanden, lassen sich Instant Messenger oft auch für die Video-Telefonie nutzen.
Für Instant Messaging genügen ein handelsüblicher PC und ein breitbandiger Internetanschluss - am besten mit einer Flatrate. Die Programme gibt es in der Regel kostenlos. Die größte Verbreitung hat weltweit wohl das von Mirabilis entwickelte ICQ, das Kürzel steht für den englischen Satz "I seek you", zu deutsch "Ich suche dich". Mirabilis wurde vor zehn Jahren von AOL aufgekauft, ICQ ist aber weiterhin erhältlich, und AOL bietet zudem einen weiteren Chat-Client unter dem Namen AOL Instant Messenger, kurz AIM, an.
AIM habe in Deutschland eine Million Nutzer, sagt Johannes Winter, Sprecher von AOL Deutschland in Hamburg. "Instant Messaging ist einfach spontaner und schneller als E-Mail", so Winter. Bei seinem Chat-Client lege AOL viel Wert auf Möglichkeiten zur Personalisierung: Dazu zähle die Gestaltung der "Buddy-Icons", jener Symbole, die jeweils für einen Kontakt stehen. "Manche Leute machen das täglich."
Microsoft bietet ebenfalls Instant Messaging an - Windows Live Messenger heißt der Dienst. Und nach Angaben von Produktmanager Dirk Schulze-Bahr hat das Programm allein in Deutschland sieben Millionen Nutzer. In erster Linie ist Windows Live Messenger für die Kommunikation unter Freunden und Verwandten gedacht. "Das ist privat, und ich bestimme selbst, mit wem ich chatten möchte." Bevor es zum Chat mit einem Unbekannten kommt, öffnet sich immer erst ein Fenster mit einer entsprechenden Anfrage.
Bei der Gestaltung achte Microsoft darauf, dass der Messenger reibungslos mit anderen Windows-Live-Produkten zusammenarbeitet, so Schulze-Bahr. Zu diesen anderen Diensten zählen etwa der Web-Mail-Account Hotmail, Windows Live Space oder Live Favorites. Keineswegs reibungslos verläuft die Kommunikation zwischen den Chat-Clients verschiedener Anbieter, falls sie überhaupt zu Stande kommt.
Der Windows Live Messenger zum Beispiel ist teilweise kompatibel zum Messenger von Yahoo! Dabei lässt sich jedoch nur die Text-Funktion gemeinsam nutzen. Auf den Video-Chat müssen die Anwender bei der Plattform übergreifenden Kommunikation verzichten. AIM und Windows Live Messenger können gar nicht miteinander. Also sollte bei der Auswahl des Messengers daran gedacht werden, welches Programm im Freundes- und Bekanntenkreis genutzt wird.
Urs Mansmann von der "c’t" macht auf so genannte Multi-Protokoll-Clients aufmerksam, die zumindest auf Textebene mit vielen anderen Chat-Programmen kommunizieren können. Dazu zählen zum Beispiel Miranda IM und Trillian. Ansonsten liegen die Unterschiede zwischen den Programmen laut Mansmann im Detail. Skype beispielsweise biete eine vergleichsweise gute Sprachqualität. "Die ist besser als im Telefonnetz." Zu Funktionen, die mehrere Messenger anbieten, gehört der Austausch von Dateien per "Drag & Drop".