IFA 2005: Mobile IP – drahtloses Internet fast überall
Stand: 05.08.2005
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
"Seamless Roaming" oder "Mobile IP" stehen für eines der heissesten Innovationsthemen im Bereich Personal Communication auf der IFA, die vom 2. bis 7. September 2005 auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm stattfindet. "Seamless Roaming" lässt sich wörtlich etwa als "unterbrechungsfreies Umherwandern" übersetzen. Die Zielsetzung: Mobile Endgeräte sollen unterbrechungsfrei und ohne dass es der Anwender merkt zwischen verschiedenen Funknetzen hin und her wechseln können.
Abgesehen von der immer geringer werdenden Geschwindigkeit ist der Wechsel zwischen diesen Netzen allerdings noch aus einem anderen Grund unkomfortabel: Zwischen WLAN-Hotspots und den Mobilfunk-Netzen (UMTS und GPRS) gibt es bislang noch kaum "Roaming". Die Internet-Verbindung reisst deshalb beim Verlassen der WLAN-Zone ab und muss via Mobilfunknetz neu aufgebaut werden. Bestehende Kommunikationsverbindungen (etwa laufende Chats oder Downloads) können dann nicht mehr an der Stelle der Unterbrechung ansetzen, weil dem Teilnehmer bei der erneuten Internet-Einwahl eine neue
IP-Adresse – also eine neue Hausnummer im weltweiten Datennetz – zugeteilt wurde. Und mit einer neuen IP-Adresse müssen Kommunikationsverbindungen neu initiiert werden.
Um dieses Problem zu lösen, führen WLAN- und Mobilfunkbetreiber in Kürze so genannte "Mobile IP"-Lösungen oder "Seamless Roaming" ein. Spezialisierte Software auf den Endgeräten und im Netz sorgt dafür, dass die Internet-Verbindung auch beim Wechsel zwischen unterschiedlichen Zugangstechniken unterbrechungsfrei weiter genutzt werden kann, indem der Teilnehmer seine einmal zugewiesene IP-Adresse behält. Allenfalls an den unterschiedlichen Übertragungsgeschwindigkeiten kann der Datenreisende noch feststellen, dass sich sein Gerät in ein anderes Netz eingebucht hat.
Entsprechende Lösungen werden im ersten Schritt für Notebooks angeboten, die per Cardphone bzw. über ein Handy mit den Funknetzen UMTS und GPRS verbunden sind. Die nächste Evolutionsstufe, nämlich Handys mit integriertem WLAN-Modul, kommt etwas später auf den Markt. Branchenkenner erwarten auf der Berliner Funkausstellung bereits erste Prototypen.
Neben dem Handover von Internet-Verbindungen zwischen verschiedenen Funknetzen bietet "Mobile IP" den Kunden auch Abrechnungssicherheit: die mobile Internet-Nutzung wird nach einheitlichen Zeit- oder Volumentarifen bezahlt – unabhängig davon, über welches Netz der Zugang erfolgte.