IFA 2005: Heimkino aus dem Internet
Stand: 19.08.2005
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Spielfilme aus dem Internet liegen im Trend. Doch diesmal sorgen nicht die Tauschbörsen mit ihren Raubkopien für Aufsehen, sondern ganz legale Online-Dienste, die ihr Angebot in den vergangenen Monaten tüchtig ausgebaut haben. Sie liefern inzwischen mehrere hundert Videofilme auf Knopfdruck ins Haus. Wer einen schnellen Internet-Zugang per DSL besitzt, muss in Zukunft nicht mehr bei Wind und Regen vor die Tür. Er wählt das Wunschvideo einfach am Bildschirm aus, öffnet die Chips-Tüte und kann es sich im Sessel bequem machen. Das gewünschte Programm wird umgehend vom Server im Internet als "Videostream" zu ihm nach Hause geschickt.
Die Online-Videotheken locken mit dem aktuellsten Filmangebot. Selbst Blockbuster wie "The Day after Tomorrow" oder "Die Bourne Verschwörung" sind auf den Servern zu finden – Verträge mit großen Hollywood-Studios wie Dreamworks, MGM oder Universal machen’s möglich.
Die riesige Auswahl eines DVD-Verleihs in der Stadt bietet aktuell noch keiner der Online-Anbieter. Und auch die Installation schreckt bislang noch Kunden ab: Videostreams lassen sich nur auf dem PC oder einem speziellen Media-Receiver empfangen, der mit dem DSL-Anschluss verbunden sein muss.
Wer seine Filmabende weniger spontan plant, findet im Internet allerdings Alternativen zum Streaming: So genannte Online-Videotheken haben sich auf den Versand von DVDs spezialisiert. Der Filmfan geht auf Internet-Seiten der entsprechenden Anbieter und bestellt dort elektronisch. Meist schon am übernächsten Tag liegen die gewünschten Titel im Briefkasten – samt adressiertem Umschlag für den Rückversand. Die Scheiben laufen in jedem DVD-Player, die Bildqualität ist besser als beim Videostream und außerdem gibt’s Extras wie Originalton oder Audiokommentare. Nur auf hübsch bedruckte Cover und Booklets muss der Kunde verzichten, die Leihdiscs sind in der Regel recht schmucklos verpackt.
Für einen Monatsbeitrag ab etwa zehn Euro dürfen Mitglieder der Online-Videotheken stets eine bestimmte Anzahl an Titeln zu Hause haben. Ist ihr Kontingent ausgeschöpft, müssen sie Scheiben zurückschicken ehe neu bestellt werden kann. Dafür gibt es keine Leihfristen wie in der niedergelassenen Videothek und folglich auch keine Nachgebühren wegen verspäteter Abgabe. 8.000 bis 10.000 Titel haben die Versender nach eigenen Angaben im Programm. Bei aktuellen Topfilmen kann es allerdings vorkommen, dass alle Exemplare im Umlauf sind und der Videofan ein, zwei Tage länger auf sein Wunschprogramm warten muss. Hier sind die Streaming-Dienste im Vorteil: Sie stellen ihr Programm genau dann zur Verfügung, wenn filmbegeisterte Couch-Potatoes es wünschen – und ersparen ihnen auch noch den Gang zum Briefkasten.