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Glasfaser: Verfügbarkeit von FTTH weiter sehr unterschiedlich in Deutschland

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Der Glasfaserausbau in Deutschland kommt voran, allerdings ist die Verfügbarkeit von reinen Glasfaseranschlüssen bis in die Wohnung (FTTH) weiterhin noch relativ bescheiden. Laut aktuellen Zahlen aus dem Breitbandatlas der Bundesnetzagentur waren im Dezember 2022 FTTH-Anschlüsse mit Geschwindigkeiten von 1.000 Mbit/s und mehr für 17,79 Prozent der deutschen Haushalte verfügbar. Das sind rund fünf Prozent mehr als noch im Juni 2022.

Niedersachsen neuer Spitzenreiter bei FTTH-Verfügbarkeit

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigen sich große Unterschiede bei der FTTH-Verfügbarkeit. Niedersachsen ist beim Glasfaserausbau in der zweiten Jahreshälfte 2022 unter allen Bundesländern am stärksten vorangekommen. Die Verfügbarkeit von FTTH-Anschlüssen hat sich um fast zehn Prozent auf 39,64 Prozent gesteigert. Damit ist Niedersachsen am bisherigen FTTH-Spitzenreiter Schleswig-Holstein vorbeigezogen, der auf eine Verfügbarkeit von 38,52 Prozent kommt. In dem nördlichsten Bundesland hatte sich die FTTH-Verfügbarkeit von Juni bis Dezember 2022 um knapp drei Prozent verbessert.

Nordrhein-Westfalen ist bei FTTH-Anschlüssen auf Platz drei vorgerückt. Innerhalb von sechs Monaten stieg die Verfügbarkeit in dem westlichen Bundesland um fast acht Prozent auf 19,85 Prozent. Ebenfalls einen großen Sprung nach vorne machen konnte Baden-Württemberg. Lag die FTTH-Verfügbarkeit im Juni 2022 erst bei 9,77 Prozent, so weist der Breitbandatlas für Dezember 2022 für das Bundesland eine Verfügbarkeit von 17,85 Prozent aus (ein Plus von rund acht Prozent).

Saarland weiterhin mit geringster Verfügbarkeit von FTTH-Anschlüssen

Das Schlusslicht im Hinblick auf FTTH bleibt weiterhin das Saarland. Zwar stieg die FTTH-Verfügbarkeit um rund zwei Prozent. Doch mit einer Verfügbarkeit von lediglich 6,24 Prozent blieb für das Saarland nur der letzte Platz. Nur unwesentlich besser ist die FTTH-Versorgung in Thüringen mit 6,33 Prozent. Auch dieses Bundesland konnte die Verfügbarkeit innerhalb von sechs Monaten bis Dezember 2022 um knapp zwei Prozent verbessern. Ungewöhnlich und vermutlich fehlerhaft erscheint die für Brandenburg angegebene FTTH-Verfügbarkeit. Diese ging von Mitte bis Ende 2022 angeblich um fast vier Prozent auf 10,47 Prozent zurück. In allen anderen Bundesländern legte die Verfügbarkeit dagegen zu.

FTTH/B-Anschlüsse für fast ein Viertel der privaten Haushalte

Berücksichtigt man bei der Glasfaserverfügbarkeit nicht nur FTTH, sondern auch FTTB-Anschlüsse, die Glasfaser bis in das Gebäude bieten, so verbessert sich die Lage etwas. Bundesweit lag die Verfügbarkeit für FTTH/B-Anschlüsse im Dezember 2022 bei 23,24 Prozent. Somit standen Glasfaseranschlüsse für fast ein Viertel der privaten Haushalte in Deutschland zur Verfügung. Auffallend ist die Zahl für Hamburg. Die Hansestadt kommt zwar auf eine FTTH/B-Verfügbarkeit von 52,38 Prozent, doch reine FTTH-Anschlüsse sind in Hamburg nur für 7,54 Prozent der Haushalte verfügbar.

Hinweis: Verfügbarkeit heißt nicht immer, dass die Glasfaseranschlüsse direkt von Verbrauchern gebucht und genutzt werden können. Häufig liegen Glasfaserleitungen nur in der Straße und es fehlt noch der Hausanschluss und die Verkabelung im Haus.