Glasfaser in München: Ranking der schnellsten Bezirke
Stand: 21.08.2024
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Schnelles Glasfaserinternet ist in München besser ausgebaut als in anderen deutschen Großstädten: Die Abdeckung in der bayerischen Landeshauptstadt liegt bei 68 Prozent. Eine Detail-Analyse des Vergleichsportals Verivox auf Basis der Daten des Bundesbreitbandatlas zeigt, dass 10 von 25 Bezirken sogar eine Abdeckung von über 80 Prozent erreichen. Die Ausbausteigerung bleibt gegenüber dem Vorjahr jedoch überschaubar.
Bezirk München Hadern: Mit 91 Prozent am schnellsten
Am besten mit Glasfaser versorgt ist Hadern, ein Bezirk im Südwesten Münchens: Hier werden 91 Prozent FTTH- (Glasfaser bis in die Wohnung) bzw. FTTB-Abdeckung (Glasfaser bis ins Gebäude) erreicht. Es folgen mit jeweils 86 Prozent Sendling und Schwabing-West. Auch die Bezirke Berg am Laim und Schwanthalerhöhe erreichen sehr gute Abdeckungsraten (85 bzw. 84 Prozent). Die gute Ausbauquote korreliert dabei nur zum Teil mit der Bevölkerungsdichte. Während Schwabing-West und Schwanthalerhöhe am dichtesten bewohnt sind, findet sich der Glasfaser-Spitzenreiter Hadern hier nur im mittleren Drittel.
Die mit Abstand schlechtesten Chancen auf einen Glasfaseranschluss haben Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks Allach-Untermenzing (6 Prozent) im Nordwesten der Stadt. Ebenfalls am unteren Ende reihen sich Trudering-Riem (33 Prozent) und Pasing-Obermenzing (47 Prozent) ein. Im Schnitt aller 25 Bezirke erreicht München eine Glasfaserabdeckung von 68 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 61 Prozent; die Ausbausteigerung macht also 7 Prozentpunkte aus.
Glasfaserabdeckung: Wo surfen Münchner am schnellsten?
München
|
FTTH/B mit 1.000 Mbit/s und mehr
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Kreisfreie Stadt München | 68,3 |
Landkreis München | 34,81 |
Bezirke | |
Bezirk München Hadern | 90,55 |
Bezirk München Sendling | 85,85 |
Bezirk München Schwabing-West | 85,84 |
Bezirk München Berg am Laim | 84,84 |
Bezirk München Schwanthalerhöhe | 83,85 |
Bezirk München Au-Haidhausen | 83,11 |
Bezirk München Sendling-Westpark | 82,18 |
Bezirk München Neuhausen-Nymphenburg | 81,93 |
Bezirk München Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | 81,17 |
Bezirk München Maxvorstadt | 80,86 |
Bezirk München Untergiesing-Harlaching | 78,78 |
Bezirk München Milbertshofen-Am Hart | 75,58 |
Bezirk München Obergiesing-Fasangarten | 75,55 |
Bezirk München Altstadt-Lehel | 73,78 |
Bezirk München Aubing-Lochhausen-Langwied | 64,07 |
Bezirk München Moosach | 63,91 |
Bezirk München Laim | 62,56 |
Bezirk München Ramersdorf-Perlach | 60,42 |
Bezirk München Bogenhausen | 58,92 |
Bezirk München Schwabing-Freimann | 58,1 |
Bezirk München Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln | 56,93 |
Bezirk München Feldmoching-Hasenbergl | 50,06 |
Bezirk München Pasing-Obermenzing | 47,34 |
Bezirk München Trudering-Riem | 32,69 |
Bezirk München Allach-Untermenzing | 6,2 |
Angegeben ist jeweils die FTTH/B-Glasfaserversorgung von privaten Haushalten in Prozent. Daten: Breitbandatlas des Bundes, Datenstand: Dezember 2023
Glasfaserverfügbarkeit prüfen
Mit dem Verivox-Tarifrechner können Sie prüfen, ob bei Ihnen Glasfaser, DSL oder Kabel-Internet verfügbar ist. Nach Angabe Ihrer Adresse zeigen wir die bei Ihnen verfügbaren Tarife an.
München bundesweit Spitzenreiter: Schneller als Hamburg, Berlin und Co.
München liegt mit 68,3 Prozent Abdeckung nicht nur deutlich oberhalb der bundesweiten Glasfaserverfügbarkeit von 32 Prozent, sondern schneidet auch unter den zehn größten deutschen Städten am besten ab. Zusammen mit Hamburg (68,1 Prozent) kann München alle anderen deutlich hinter sich lassen: Köln erreicht eine Abdeckung von 40 Prozent, Frankfurt am Main liegt bei 30 Prozent. Berlin, Dortmund, Stuttgart, Essen und Leipzig reihen sich zwischen 20 und 30 Prozent ein. Düsseldorf als Schlusslicht der zehn größten Städte ist lediglich zu 15 Prozent mit Glasfaser versorgt.
"Dass die Glasfaserversorgung ausgerechnet in München so gut ist, liegt vor allem am regionalen Anbieter M-net, der den Ausbau vor Ort zusammen mit den Stadtwerken München stark vorangetrieben hat", sagt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. "In großen Teilen Deutschlands ist ein zerklüfteter Markt mit konkurrierenden Glasfaseranbietern inklusive unschönen ‚Grabenkämpfen‘ typischer". Dieser Doppelausbau, auch Überbau genannt, steht inzwischen bei der Bundesnetzagentur unter besonderer Beobachtung.
Auf Verivox-Anfrage teilten die Stadtwerke München mit, beim Ausbau mit Glasfaser würden seit 2022 so oft wie möglich Wohn- oder Büroeinheiten direkt erschlossen (Homes Connected), um Glasfaserinternet sofort buchbar und nutzbar zu machen (Ready-to-Use). "Dieses Vorgehen ist nicht selbstverständlich; viel zu häufig wird Glasfaser nur entlang der Straße verlegt. Man spricht dann von Homes Passed", sagt Schamberg. In München ist bisher der FTTB- deutlich höher als der FTTH-Wert (52 Prozent gegenüber 18 Prozent)."Hier gibt es noch Luft nach oben", sagt Schamberg. "Die letzten Meter sind beim Glasfaserausbau entscheidend und sollten nicht vergessen werden."
Glasfaserausbau: Ländlicher Raum holt nur langsam auf
Beim Glasfaserausbau gibt es immer noch eine Tendenz zum Ballungsraum: "Oft konzentrieren sich die verfügbaren Anschlüsse noch auf Metropolregionen. Der ländliche Raum ist meist schlechter versorgt, weil der Ausbau teurer und die Profitabilität geringer ist", sagt Schamberg. Diese Schere zeigt sich auch in München: Die Stadt München ist fast doppelt so gut mit Glasfaser versorgt wie der Landkreis München, der lediglich 35 Prozent Glasfaser-Abdeckung erreicht. Bemerkenswert ist jedoch: Die Ausbausteigerung im Landkreis liegt bei 12 Prozentpunkten. Das ist deutlich über dem durchschnittlichen Ausbaufortschritt in den Stadtbezirken Münchens.
Glasfaser soll DSL ablösen: Kupfer-Glas-Migration beginnt
In den nächsten Jahren soll auch in Deutschland das DSL-Netz zu Gunsten von Glasfaser vollständig abgeschaltet werden. 46 Prozent der Deutschen befürworten die geplante DSL-Abschaltung, wie eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Verivox gezeigt hat. "Die ohne Frage sinnvolle Kupfer-Glas-Migration muss eng begleitet werden; Verbraucherinnen und Verbraucher sollten keine Preiserhöhungen durch die Umstellung befürchten müssen", sagt Schamberg. "Noch bleiben die Vorteile eines Glasfaser-Zugangs vielen Menschen unklar: So ist weithin unbekannt, dass Glasfaser nicht mit 1000 Mbit/s gleichzusetzen ist und somit auch andere, günstigere Tarifmodelle zur Verfügung stehen. Immer häufiger werden Glasfaser- und DSL-Tarife bereits zu gleichen Preisen angeboten."
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf dem Breitbandatlas der Bundesnetzagentur (letzte Aktualisierung Juni 2024, Datenstand Dezember 2023). Die Abdeckungsrate basiert auf dem prozentualen Anteil der Haushalte, die Gigabit-fähige Anschlüsse erhalten könnten. Berücksichtigt ist Glasfaser über die Anschlusstechniken Fiber to the Building (FTTB) und Fiber to the Home (FTTH). Im Vergleich betrachtet wurden neben den Münchner Stadtbezirken auch die zehn größten deutschen Städte.