Die meisten Deutschen nutzen weiterhin das klassische Festnetz – Handyquote steigt stark
Stand: 22.08.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Das Festnetz bleibt ein wichtiger Kommunikationsweg: 71 Prozent der Deutschen nutzen zumindest gelegentlich das klassische Telefon. Gleichzeitig ist die Handyquote im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Das zeigt der jährlich repräsentativ erhobene Festnetz-Monitor des Vergleichsportals Verivox.
Die meisten Telefonate werden übers Handy geführt
Insgesamt führen 62 Prozent der Deutschen private Telefonate überwiegend per Handy – ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr (51 Prozent). Davon nutzen 48 Prozent das Handy ganz klassisch über Mobilfunk; knapp 15 Prozent bevorzugen in der Regel einen Datendienst wie WhatsApp oder FaceTime. 19 Prozent der Deutschen geben an, hauptsächlich übers Festnetz zu telefonieren. Die bevorzugte Handynutzung nimmt mit dem Alter stetig ab, die des Festnetzes stetig zu.
"Unsere Daten zeigen, dass das Festnetz auf dem Land deutlich häufiger der bevorzugte Telefonweg ist als in der Stadt", sagt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. "Trotz des fortschreitenden Mobilfunk-Netzausbaus gibt es insbesondere im ländlichen Raum weiterhin Regionen, in denen nicht stabil mit dem Handy telefoniert werden kann."
Im Osten Deutschlands sowie unter Familien mit Kindern liegt die Handy-Quote rund zehn Prozent höher als in den jeweiligen Vergleichsgruppen. Für Seniorinnen und Senioren ist das Festnetztelefon mehr als doppelt so häufig erste Wahl wie im bundesdeutschen Schnitt (42 zu 19 Prozent). 15 Prozent der Deutschen haben nach eigenen Angaben keinen bevorzugten Weg beim Telefonieren – ältere Menschen sagen das am häufigsten. Altersübergreifend geben nur wenige an, lieber Sprachnachrichten zu versenden als zu telefonieren.
Das Festnetz bleibt ein wichtiger Kommunikationsweg
Im Vergleich zu 2023 und 2024 zeigt sich: Die grundsätzliche Nutzung des Festnetzes bleibt auf einem stabilen Niveau. Heute geben (ebenso wie 2024) 71 Prozent der Befragten an, das klassische Festnetz zumindest gelegentlich zu nutzen (2023: 70 Prozent). 15 Prozent der Deutschen telefonieren täglich über ihr Festnetztelefon – 2024 waren es 16 Prozent, 2023 noch 20 Prozent. Es wird also nicht mehr ganz so oft telefoniert wie in den Vorjahren.
Je älter die Befragten, desto häufiger und intensiver nutzen sie das stationäre Telefon. Junge Menschen bis 29 Jahre telefonieren nur zu 57 Prozent über das Festnetz, wohingegen Menschen über 60 Jahre zu 84 Prozent Festnetznutzer sind. Befragt nach einer Nutzung mehrmals pro Woche sinkt die Zahl der jungen Nutzer auf 15 Prozent, die der älteren auf 33 Prozent.
29 Prozent der Deutschen nutzen keinen festen Telefonanschluss. Darunter hat rund die Hälfte gar keinen solchen Anschluss mehr – die andere Hälfte hat zwar einen Anschluss, telefoniert aber nicht damit. Auch diese Zahl ist über die vergangenen Jahre recht stabil geblieben (2024: 29 Prozent Nichtnutzer, 2023: 30 Prozent).
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der im Juli 2025 insgesamt 1.016 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren teilnahmen. Beide Fragen wurden im Vorjahr gleichlautend 1.001 Personen derselben Altersgruppen gestellt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit. Gefragt wurde: "Wenn Sie privat telefonieren, auf welchem Weg tun Sie das üblicherweise? – Telefonieren Sie zu Hause über einen stationären Telefonanschluss? Falls ja, wie häufig nutzen Sie den Anschluss?"
Der Begriff "Festnetz" wird in der Studie gleichgesetzt mit "stationärem Telefonanschluss". Streng genommen gibt es kein Festnetz mehr, seit die Anschlüsse IP-basiert sind.