Devolo: Insolvenzverfahren wegen Corona-Krise und Chipmangel
Stand: 07.02.2022
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Die Devolo AG, der Aachener Hersteller von Hardware für Netzwerk und Smart Home, hat ein Insolvenzfahren beantragt. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, will sich devolo mit Hilfe eines sogenannten Schutzschirmverfahrens neu aufstellen. Ursachen für die Schwierigkeiten seien die Folgen der weiter anhaltenden Corona-Krise und des weltweiten Chipmangels.
Sanierung soll innerhalb weniger Monate abgeschlossen sein
Devolo ist bei Verbrauchern unter anderem für seine Powerline- und Repeater-Produkte bekannt. In den kommenden Monaten werde devolo einen Restrukturierungsplan erarbeiten. Darin sollen konkrete Maßnahmen für die erforderliche Neuordnung des Geschäfts enthalten sein. Der Geschäftsbetrieb von devolo laufe in vollem Umfang weiter, auch die Mitarbeiter werden weiterhin bezahlt. Die Sanierung soll innerhalb weniger Monate gelingen.
Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens wird das Unternehmen weiter von der Geschäftsführung in Eigenverwaltung geführt. Es wurde aber ein Sachverwalter eingesetzt, der die Neuaufstellung im Interesse der Gläubiger überwache.
Corona-Krise und Chipmangel führen zu Nachfragerückgang und hohem Lagerbestand
Wie kam es zu den Problemen bei devolo? Das Unternehmen war für 2021 zunächst von einer positiven Absatzentwicklung ausgegangen. Ab dem zweiten Quartal 2021 sei es jedoch durch weitere pandemiebedingte Schließungen im Handel und einem verändertem Käuferverhalten auf dem deutschen Markt zu einem Nachfragerückgang gekommen.
Auf der anderen Seite erhielt devolo große Warenlieferungen aus Asien. Wegen des Bauteile-Mangels hatte der Aachener Hersteller früh Lieferverpflichtungen eingehen müssen. Dies habe Anfang 2022 zu einem sehr hohen Lagerbestand geführt. Daraus ergibt sich aktuell ein Engpass bei der Liquidität. Wegen des Chipmangels entgingen devolo im vergangenen Jahr zudem Umsätze mit Netzbetreibern im Ausland.
Devolo sieht Marktaussichten positiv
Dennoch blickt die Geschäftsführung optimistisch in die Zukunft. "Unser Kerngeschäft sowie das operative Business sind gesund. Zudem sind die Marktaussichten positiv", betont devolo-Vorstand Heiko Harbers. "Als Marktführer im Bereich Powerline-Technologie, WLAN-Experte und wichtiger Partner internationaler Netzbetreiber werden wir von diesem Wachstum auch in Zukunft profitieren", so Harbers weiter.