ETF-Sparplan statt Zigaretten: Dank Tabakverzicht 500.000 Euro in 30 Jahren ansparen
Stand: 30.05.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Zigaretten schaden nicht nur der Gesundheit, sondern sind auch teuer. Wer eine Schachtel pro Tag raucht, gibt dafür in 30 Jahren rund 169.000 Euro aus. Würden Raucher das Geld stattdessen in einen ETF-Sparplan investieren, könnten sie auf diese Weise im selben Zeitraum mehr als eine halbe Million Euro Depotvermögen ansparen. Das zeigen Berechnungen des Vergleichsportals Verivox zum Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai.
Nikotinsucht kostet in 30 Jahren 169.000 Euro
Ein Päckchen mit 20 Zigaretten der meistkonsumierten Marke in Deutschland kostet aktuell 8,70 Euro. Für Raucher mit einem Konsum von einer Schachtel pro Tag würden sich die Tabakkosten in 10 Jahren auf insgesamt 37.600 Euro summieren. Nach 30 Jahren beliefen sich die Gesamtkosten auf 169.433 Euro. Für diese Hochrechnung hat Verivox unterstellt, dass die Zigaretten jedes Jahr um 3,7 Prozent teurer werden. Das entspricht der durchschnittlichen Preissteigerung in den letzten 20 Jahren.
"Noch immer greift jeder fünfte Erwachsene in Deutschland regelmäßig zur Zigarette – und schadet damit nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem eigenen Geldbeutel", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Wer die Tabaksucht hinter sich lässt, lebt gesünder und kann das eingesparte Geld nutzen, um damit ein stattliches Vermögen aufzubauen."
Dank Rauchstopp eine halbe Million Euro Vermögen ansparen
Ex-Raucher mit einem Konsum von 20 Zigaretten pro Tag sparen durch den Tabakverzicht rund 265 Euro im Monat. Wer dieses Geld nicht einfach ausgibt oder auf dem Girokonto liegen lässt, sondern klug investiert, kann in 30 Jahren ein Depotvermögen von 502.712 Euro erwirtschaften.
In der Modellrechnung von Verivox wird das eingesparte Geld in einen ETF auf den Welt-Aktienindex MSCI World investiert. Gerechnet wurde mit einer Rendite von jährlich 7,5 Prozent. Das entspricht der historischen Durchschnittsrendite des MSCI World abzüglich 0,2 Prozent jährliche Kosten, die an den ETF-Anbieter gehen. Entsprechend der durchschnittlichen Preissteigerung für Zigaretten steigen auch die monatlichen Sparbeträge jedes Jahr um 3,7 Prozent.
Die Macht des Zinseszins-Effekts
"Für einen möglichst effektiven Vermögensaufbau sind thesaurierende ETFs die beste Wahl", empfiehlt Oliver Maier. "Bei diesen Indexfonds werden Dividenden nicht ausgeschüttet, sondern gleich wieder in neue ETF-Anteile investiert. So entfaltet der Zinseszins-Effekt seine volle Wirkung. Er ist für Anleger der mächtigste Verbündete beim Vermögensaufbau."
Je länger der Sparplan läuft, desto größer sind die Auswirkungen: Schon nach 10 Jahren hat der Ex-Raucher ETF-Anteile im Wert von rund 54.000 Euro im Depot – 69 Prozent dieser Summe hat er selbst investiert, der Rest entfällt auf die Rendite. Nach 30 Jahren hat sich das Verhältnis umgekehrt: Jetzt entfallen nur noch gut ein Drittel (34 Prozent) des Depotwerts von 502.712 Euro auf eigene Einzahlungen. Über 333.000 Euro entfallen auf den Wertzuwachs durch Rendite und Zinseszins-Effekt.
Allerdings können Anleger nach einem Verkauf der Anteile nicht das gesamte Depotvermögen für sich vereinnahmen. Ihre Kursgewinne müssen sie versteuern. Doch auch nach Abzug von 26,375 Prozent für Abgeltungssteuer plus Soli blieben dem Ex-Raucher in der Modellrechnung bei einem Verkauf sämtlicher Anteile nach 30 Jahren noch gut 441.000 Euro.
"Beim ETF-Sparen sind Ausdauer und Regelmäßigkeit Trumpf"
Wichtig zu wissen: Die Modellrechnung zeigt, welche Wertzuwächse durch die Macht des Zinseszins-Effekts an der Börse realistisch möglich sind. Aber in der Praxis vermehrt sich das Kapital an den Aktienmärkten nicht fortlaufend mit konstanten Renditen. Börsenkurse unterliegen Schwankungen und können mitunter auch empfindlich einbrechen. Deshalb ist ein langer Atem bei der Geldanlage ganz entscheidend. Dann können Anleger vorübergehende Kursrücksetzer einfach aussitzen.
"Beim ETF-Sparplan sind Ausdauer und Regelmäßigkeit Trumpf", sagt Oliver Maier. "Besonders unklug wäre es, ausgerechnet in Krisenzeiten mit dem Sparen auszusetzen. Denn nach einem Crash sind Wertpapiere billig. Somit erwerben Anleger mit der gleichen Sparrate mehr ETF-Anteile. Das macht sich bezahlt, sobald die Kurse wieder nach oben gehen."
Die Erfahrung zeigt: Selbst nach schwersten Einbrüchen haben sich die Kurse immer wieder erholt. Wer 16 Jahre oder länger mit einem Sparplan regelmäßig in den Weltaktienindex MSCI World investiert hat, hat noch nie Minus gemacht.
Methodik
Die Berechnungen zu den Zigarettenkosten basieren auf Angaben des Deutschen Zigarettenverbands zur Preisentwicklung in den letzten 20 Jahren.
Nach Berechnungen von Christian W. Röhl, Chef-Ökonom bei Scalable Capital, liegt die historische Durchschnittsrendite des MSCI World bei 7,7 Prozent. Für die Sparplan-Berechnung wurden davon ETF-Kosten in Höhe von 0,2 Prozent abgezogen. So hoch ist die Kostenquote beim weltweit größten thesaurierenden ETF auf den MSCI World.