Cyberkriminelle nehmen Star Wars-Fans ins Visier
Stand: 19.12.2019
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Kurz vor Weihnachten feiert der letzte Teil der Star Wars-Saga „Der Aufstieg Skywalkers“ Premiere in den deutschen Kinos. Online ist der neue Star Wars-Film etwa bei Suchanfragen ebenfalls ein großes Thema, ruft laut dem Cybersicherheitsunternehmen Kaspersky aber auch Cyberkriminelle auf den Plan. Betrügerische Webseiten würden immer häufiger mit vermeintlichen, kostenlosen Kopien beliebter Filme und Serien im Netz locken. Tatsächlich würden auf diesem Weg aber Malware verbreitet oder Phishing-Angriffe durchgeführt, warnen die Experten von Kaspersky.
Etliche betrügerische Webseiten mit Star Wars-Bezug
Die Sicherheitsexperten hätten im Netz bereits über 30 betrügerische Seiten und Social-Media-Profile mit Star Wars-Bezug entdeckt. Unvorsichtige Nutzer würden auf manipulierten Portalen zu einer angeblich erforderlichen Registrierung und zur Preisgabe ihrer Kreditkartendaten verleitet.
In diesem Jahr verzeichnete Kaspersky nach eigenen Angaben bereits 285.103 Versuche zur Infizierung der Geräte von 37.772 Nutzern mit schädlichen Programmen. Alle betroffenen Personen wollten sich Star Wars-Filme auf nicht lizensierten Webseiten ansehen. Die entdeckten Attacken gegen Star Wars-Fans hätten im Vergleich zum Vorjahr 2019 um zehn Prozent zugenommen. Allerdings sei die Anzahl der verwendeten einzelnen Dateien bei solchen Attacken in diesem Jahr gegenüber 2018 um 30 Prozent auf 11.499 gesunken. Und auch die Zahl der anvisierten Nutzer sei in diesem Jahr rückläufig gewesen.
Mehrere Dutzend Nutzer Opfer bösartiger Dateien
Noch Jahre nach der Premiere eines Star Wars-Films würden etliche Nutzer versuchen, im Internet kostenlos Star Wars-Episoden abzurufen. Dabei würden häufig Dateien mit Schadsoftware heruntergeladen. 83 Nutzer seien bislang Opfer von 65 bösartigen Dateien geworden. Diese seien als angebliche Kopien des neuen Star Wars-Blockbusters getarnt gewesen.
Phishing-Webseiten landen in Suchergebnissen oft weit oben
Die Cyberkriminellen gehen meist recht geschickt vor, Phishing-Webseiten würden in den Suchmaschinenergebnissen teils aktiv beworben. Zudem werde der offizielle Name des Films genutzt, garniert mit ausführlichen Beschreibungen der Inhalte. Nutzer sollen glauben, dass die jeweiligen Webseiten quasi offiziellen Charakter haben und mit dem gewünschten Film verbunden sind. Auch über Twitter und andere Social-Media-Plattformen würden Links zu den schädlichen Inhalten verbreitet.
Kaspersky: Nutzer sollten diese Tipps beachten
„Es ist ein typisches Vorgehen von Betrügern und Cyberkriminellen, aus populären Themen Kapital zu schlagen. Die neue Star Wars-Episode ist in diesem Monat ein gutes Beispiel für ein solch öffentlichkeitswirksames Thema“, so Kaspersky-Sicherheitsforscherin Tatiana Sidorina. Internetnutzer sollten nicht auf verdächtige Links klicken, um Filme schon vor dem offiziellen Start ansehen zu können. Auch auf die Dateibenennung eines heruntergeladenen Files sollte geachtet werden. Eine Videodatei sollte eine Endung wie .avi oder .mp4 haben, dürfe aber keine selbstausführende .exe-Datei sein. Film-Fans sollten sich vor einem Download von der Authentizität und Legitimität einer Webseite überzeugen. Nutzt diese das sichere Internetprotokoll, so sei dies etwa an einer URL mit „https“ erkennbar. „Wir raten dazu, nicht aus Ungeduld auf solche Betrügereien hereinzufallen und stattdessen das Ende der Geschichte auf dem großen Bildschirm zu genießen“, so die Expertin.