Fahrbericht: Skoda Fabia überzeugt
Stand: 20.08.2021
Bildquelle: ©Skoda / Text: SP-X
Skoda schickt im September die vierte Generation seines Fabia an den Start. Der Kleinwagen überzeugt durch Komfort, praktische Details und modernste Konnektivität. Gut motorisiert ist er allerdings kein Schnäppchen mehr.
Neben dem Octavia verkörpert bei Skoda kein Modell die tschechische Marke so sehr wie der Fabia. Seit mehr als 20 Jahren gehört der Kleinwagen fest ins Portfolio und hat bislang über 4,5 Millionen Kunden gefunden. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Der Fabia überzeugt mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis, praktischen Alltagslösungen, viel Komfort und einem hohen Reifegrad. Er gilt als das klassische Einstiegsmodell für Singles, aber auch für junge Familien. Technisch eng verwandt ist der Fabia mit dem VW Polo und dem Seat Ibiza.
Viele Assistenten an Bord
Viele kleine Extras
Ausschließlich konventioneller Antrieb
Trotz der neuen und modernen MQB-Architektur sieht Skoda – wie auch der gesamte Volkswagen-Konzern – in dieser Fahrzeugklasse keinen Einsatz von Hybridantrieben vor. Ein Renault Clio beispielsweise ist hier technisch fortschrittlicher. Im Fabia arbeiten ausschließlich konventionelle Benziner, im Einstieg ein Drei-, in der Topversion ein Vierzylinder. Dieselmotoren wurden aus dem Programm genommen. Los geht’s bei Markteinführung mit einem 1,0-Liter-Saugmotor mit 59 kW/80 PS (ab 17.590 Euro), der allerdings aufgrund seines schwachen Drehmoments von nur 93 Newtonmetern wenig Zuspruch bei den Käufern erhalten dürfte. Besser im Futter steht da schon die Turboversion mit 70 kW/95 PS und 175 Newtonmetern. Sie kostet zwar 1.300 Euro mehr, hängt aber deutlich besser am Gas.
Weitere 2.300 Euro bedeuten nicht nur eine höherwertige Grundausstattung (Linie: Ambition), sondern auch 81 kW/110 PS und 200 Newtonmeter an Drehmoment. Es ist die vorläufige Topmotorisierung des Fabia, mit der er in unter zehn Sekunden von null auf 100 km/h sprintet und eine Spitze von über 200 km/h schafft. Später soll noch eine Vierzylinder-Variante mit 110 kW/150 PS folgen.
Beim Fahren überraschen der hohe Komfort und die Ausgewogenheit des kleinen Tschechen. Lenkung und Fahrwerk geben keinen Anlass zur Kritik. Der Fabia ist leise und komfortabel. Mit ihm lassen sich auch lange Strecken stressfrei unter die Räder nehmen.
Auf Effizienz getrimmt
Zu merken ist, wie sämtliche Motoren in Sachen Effizienz optimiert worden sind. Keine Version soll nach der WLTP-Norm mehr als 4,8 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. Ein durchaus guter Wert, der sich auch bei der Testfahrt bestätigt. Mit ein bisschen vorausschauender Fahrweise kann man den Verbrauch auf dem Niveau um die fünf Liter halten. Dies relativiert natürlich auch etwas die Kritik, dass die Strategen bei Skoda, respektive Volkswagen, auf eine Elektrifizierung wie etwa Mildhybrid verzichtet haben. Mit ihr würde sich vielleicht noch ein halber Liter sparen lassen, das Auto aber wäre durch die technische Aufrüstung mindestens nochmals 1.000 Euro teurer. Kosten zu Nutzen stünden in keinem guten Verhältnis.
Insgesamt hinterlässt der neue Skoda Fabia bei unserer ersten Testfahrt einen ausgezeichneten Eindruck. Qualität und Fahrkomfort stimmen genauso wie Raumangebot, Konnektivität und Sicherheit. Die Motoren sind durchweg sparsam, für die 110-PS-Version gibt es optional sogar ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe., was den Fahrspaß weiter erhöht. Vom Basispreis von 13.990 Euro allerdings sollte man sich nicht blenden lassen, das Grundmodell hat nur 48 kW/59 PS und ist eher etwas fürs Flotten- und Vermietergeschäft. Wer den Fabia etwas schicker und üppiger ausgestattet (die Liste der Extras ist lang) und eine agile Motorisierung unter der Haube haben möchte, sollte sich auf jeden Fall mit Preisen jenseits der 20.000-Euro-Marke anfreunden.
Autor: Michael Specht