Kfz-Versicherung nach Kilometern

Kfz-Versicherung nach gefahrenen Kilometern abrechnen

Wie in zahlreichen anderen Geschäftszweigen ist der Konkurrenzkampf auch in der Versicherungsbranche groß. So ist es nicht verwunderlich, dass Versicherer immer wieder mit innovativen Konzepten auf sich aufmerksam machen. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte Autoversicherung nach Kilometern (km). Entsprechende Versicherungsgesellschaften werben damit, dass Verbraucher ihre Prämienzahlungen verringern können, wenn sie ihr Auto öfter stehen lassen. Damit richten sich kilometerbasierte Kfz-Versicherungen vor allem an Personen, die wenig fahren.

Kfz-Versicherungen im Vergleich: So funktioniert es

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Was ist die Kilometerleistung?

Die Kilometerleistung oder Fahrleistung beschreibt die gefahrenen Kilometer eines Fahrzeugs innerhalb eines Jahres. Die jährliche Fahrleistung geben Sie immer dann an, wenn es um Ihre Kfz-Versicherung geht – beispielsweise bei der Suche nach neuen Tarifen in einem Versicherungsvergleich oder auch bei Überschreitung Ihrer vertraglich vereinbarten Kilometerleistung. Diese Angabe muss immer wahrheitsgemäß erfolgen, denn bei einem Unfall sind Sie nur innerhalb Ihrer angegebenen Kilometerleistung versichert.

Tarif-Details für die Autoversicherung nach km

Wie die Autoversicherung nach km funktioniert, lässt sich leicht veranschaulichen: Beim Abschluss des Versicherungsvertrags schätzt der Fahrzeughalter seine jährliche Fahrleistung. Auf Grundlage der Prognose berechnet der Kfz-Versicherer die Jahresprämie für die Versicherung. Diese setzt sich aus einer Grundgebühr und einem Preis für die zurückgelegten Kilometer zusammen. Die Kilometerpauschale variiert zwischen den einzelnen Anbietern allerdings stark. Während manche Autoversicherungen einen Cent pro Kilometer berechnen, veranschlagen andere Anbieter teilweise mehr als fünf Cent.

Abstufung der jährlichen Fahrleistung

Die Versicherungsanbieter orientieren sich bei der Berechnung der Kfz-Versicherung nach gefahrenen Kilometern zumeist an den gleichen Abstufungen. Oft gibt es für Wenig- und Vielfahrer jeweils spezielle Rabatte. Ein Kfz-Versicherungsvergleich lohnt sich daher besonders für diese Fahrergruppen. Die Abstufungen der jährlichen Fahrleistung gestalten sich bei der Kfz-Versicherung nach km in der Regel wie folgt:

• 1 bis 9000 Kilometer
• 9001 bis 12.000 Kilometer
• 12.001 bis 15.000 Kilometer
• 15.001 bis 20.000 Kilometer
• 20.001 bis 25.000 Kilometer
• 25.001 bis 30.000 Kilometer
• über 30.001 Kilometer

Kilometer unterschritten: Einfluss auf die Kosten

Wenn Ihre Kfz-Versicherung nach km abrechnet und sich am Jahresende herausstellt, dass Sie weniger Kilometer als ursprünglich angegeben mit dem Auto zurückgelegt haben, erhalten Sie Geld zurück.

Bei der Übermittlung der Daten gehen die Versicherer unterschiedliche Wege. Einige Unternehmen vertrauen ihren Kunden und fordern sie auf, die tatsächlich gefahrene Strecke per E-Mail zu melden. Andere Anbieter setzen auf spezielle Diagnosestecker, welche die Daten per Smartphone übermitteln. Es gibt auch Start-ups, die mithilfe spezieller Apps die Telematik-Daten für die Prämienkalkulation auswerten.

Kilometer überschritten: So ändern sich die Kosten

Mitunter passiert es, dass Sie Ihre angegebene jährliche Fahrleistung überschreiten. Sobald Sie merken, dass Sie mehr Kilometer als angegeben fahren werden, sollten Sie Ihren Kfz-Versicherer darüber informieren. Erkundigen Sie sich zudem über die Toleranzgrenze Ihres Versicherungsanbieters. Je nach Tarif liegt diese oftmals bei etwa 15 Prozent. Vergleichen Sie daher unbedingt mögliche Angebote, bevor Sie eine Autoversicherung, die nach km abrechnet, abschließen.

Damit Vielfahrer keine enormen Prämien zahlen müssen, verfügen Kilometer-Tarife für gewöhnlich über eine festgelegte Kostenobergrenze. Der Versicherungsbeitrag steigt zudem ab einer Kilometerleistung von 31.000 Kilometern pro Jahr nur noch sehr gering an. Bei beispielsweise 1.000 Kilometer mehr gefahrenen km als in der Fahrleistung vereinbart, steigt der Beitrag pro Jahr um Durchschnitt nur noch um etwa sieben bis acht Prozent.

Was passiert bei falschen Angaben zur Fahrleistung?

Falschangaben über die gefahrenen Kilometer beeinflussen den Versicherungsschutz in der Regel nicht. Sie können allerdings schnell teuer werden, denn falsche Kilometerangaben stellt die Versicherung leicht nach einem Unfall fest. Melden Sie einen Unfallschaden oder reichen Sie eine Rechnung zur Reparatur ein, erfragt der Versicherer den Kilometerstand. Dadurch lässt sich leicht feststellen, ob die angegebene Kilometerleistung mit den tatsächlich gefahrenen Kilometern übereinstimmt.

Stellen sich Ihre Angaben als falsch heraus, so fordern Kfz-Versicherungsanbieter nachträglich nicht geleistete Zahlungen ein. Auch die Möglichkeit der Verhängung von Vertragsstrafen gibt es. Allerdings muss Ihnen das Versicherungsunternehmen nachweisen können, dass Sie mit Absicht falsche Angaben getätigt haben. Sollte dieser Vorwurf berechtigt sein und ein Nachweis liegt vor, so kann mitunter eine Strafzahlung von einem Jahresbeitrag fällig werden.

Unterschiede zu herkömmlichen Autoversicherungen

Wie bei Autoversicherungen mit Kostenberechnung nach km hat die jährliche Fahrleistung auch bei konventionellen Kfz-Versicherungen einen entscheidenden Einfluss auf die Höhe der Versicherungsbeiträge. Grundsätzlich gilt auch hier: Wer mehr fährt, zahlt mehr. Allerdings steigen die Beiträge herkömmlicher Tarife stufenförmig an. Eine zusätzliche Fahrleistung von 1.000 Kilometern lässt die Beiträge beispielsweise um bis zu etwas mehr als zehn Prozent ansteigen.

Die neuartigen Kilometer-Versicherungen berechnen die Prämie dagegen exakt anhand der gefahrenen Strecke. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Sie bei einem herkömmlichen Tarif kein Geld zurückbekommen, wenn Sie die angegebene Fahrleistung unterschreiten.

Welche Vorteile bietet eine Autoversicherung nach km?

Der größte Vorteil einer kilometergenauen Versicherung besteht darin, dass Nichtfahren belohnt wird. Wer sein Auto öfter stehen lässt und stattdessen das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, spart bei der Prämie. Darüber hinaus zeichnen sich derartige Tarife für gewöhnlich dadurch aus, dass sie monatlich kündbar sind.

Gibt es bei solchen Versicherungen auch Nachteile?

Die Versicherungskosten bei Kilometer-Tarifen sind nicht automatisch geringer – auch wenn Sie nur wenig mit dem Auto fahren. Manche Tarife sind bereits bei 10.000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr teurer als konventionelle Angebote. Dies lässt sich mit einem Marketingtrick der Versicherungsgesellschaften erklären. Sie suggerieren nämlich, dass der Grundbeitrag lediglich einen Bruchteil der Versicherungskosten ausmacht, was in der Praxis jedoch oft nicht der Fall ist.

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