Unternehmen vereiteln Internet-Seitensprünge am Arbeitsplatz
Stand: 01.08.2005
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Bremen/Hannover (dpa) - Mitarbeiter grosser Unternehmen haben im allgemeinen auch am Arbeitsplatz privaten Zugang zum Internet. Dabei ziehen Firmen die Grenzen unterschiedlich eng, ergab eine dpa- Umfrage in Niedersachsen und Bremen. Unerwünschte Seitensprünge ins Netz werden aber vielfach durch Sperren von Internetseiten vereitelt.
Auch der Cabrio-Hersteller Karmann in Osnabrück setzt Filter ein. Für den Zugang zum Netz gibt es ausserdem ein abgestuftes System. "Es ist nicht so, dass das Netz für jeden total offen steht. Wird es in ungebührlicher Weise genutzt, kann es sein, dass es zu fristlosen Entlassungen kommt", sagt ein Sprecher.
In der Auto-Schmiede Mercedes in Bremen dagegen ist privates Surfen während der Arbeit generell tabu. "Internet-Seiten, die für die Arbeit nicht gebraucht werden, sind gesperrt. So zum Beispiel Werder-Online und Ebay", sagte Sprecherin Kerstin Meckler. Diese Seiten würden nur mit einer Sondergenehmigung freigeschaltet. Zugänglich seien dagegen Dienstleistungsadressen wie Telefonbuch.de oder Deutsche Bahn.de. In den Arbeitspausen könne über Firmenleitungen aber auch privat gesurft werden - allerdings nur in Absprache mit dem Vorgesetzten.
Der Reiseunternehmer TUI in Hannover fährt einen eher liberalen Kurs: "Bei uns gibt es kein ausdrückliches Verbot, das Internet am Arbeitsplatz privat zu nutzen. Wir gehen ganz einfach davon aus, dass die Mitarbeiter eigenverantwortlich das richtige Mass finden", sagte eine Sprecherin. Bestimmte Internet-Seiten seien jedoch gesperrt. Sie würden auf Antrag freigeschaltet, wenn Mitarbeiter diese Seiten dienstlich nutzen wollten.
Eine vermutlich branchenorientierte Besonderheit gibt es bei der der Bank Nord/LB. Dort können Mitarbeiter auch private Bankgeschäfte während der Arbeitszeit über das Netz abwickeln. Im übrigen sei die Nutzung des Internets zu dienstlichen Zwecken gestattet, teilte eine Sprecherin mit.
In einer "Benutzerordnung" hat der Hersteller von Laboreinrichtungen in Göttingen, Sartorius, den Zugang zum Internet am Arbeitsplatz geregelt. Die Ordnung gilt nach Auskunft des Unternehmens als Anhang zum Arbeitsvertrag. Dabei würden "Spielräume und Freiheiten" gewährt. Pornografieseiten und andere kostenpflichtige Nummern seien allerdings von vornherein durch ein Sicherheitssystem gesperrt.