United Internet: Gewinnsteigerung dank Verkauf von Versatel-Anteilen
Stand: 16.08.2011
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Montabaur - United Internet konnte dank des Verkaufs seiner Anteile an dem verlustbringenden Internetanbieter Versatel seinen Gewinn steigern. Beim Umsatz erreichte die Konzernmutter von 1&1, GMX und Web.de im ersten Halbjahr die Marke von einer Milliarde Euro. Der Internetdienstleister traut sich für das Gesamtjahr nun etwas mehr zu als bislang. Sowohl im Mobilfunkbereich als auch im internationalen Anwendungsgeschäft gewann die im TecDax notierte Gesellschaft neue Kunden hinzu und steigerte die Erlöse. Hohe Marketing- und Vertriebskosten drückten allerdings auf die operative Marge, so verlor die Aktie im Vormittagshandel 2,7 Prozent in einem schwachen Gesamtmarktumfeld.
Insgesamt stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,4 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro, wie United Internet am Dienstag in Montabaur mitteilte. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte von 182 auf 201 Millionen Euro. Der Überschuss stieg von 77 Millionen Euro auf 102 Millionen Euro, der Gewinn je Aktie legte demzufolge von 34 auf 48 Cent zu. Damit übertraf das Unternehmen Erwartungen der Analysten. Der positive Saldo aus dem Verkauf der Versatel-Anteile machte am Vorsteuerergebnis von 144 Millionen Euro gut 16 Millionen Euro aus.
Mehr neue Kunden als erwartet
United Internet konkretisierte die Prognose für den Umsatz auf 2,05 Milliarden Euro. Bisher war von "mindestens 2 Milliarden Euro" die Rede gewesen. Beim Kundenzuwachs traut sich das Unternehmen nun mehr zu als bisher: 840.000 neue Kunden will das Unternehmen bis zum Jahresende gewonnen haben. Bisher lag die Zielmarke bei 700.000 Kunden. Im ersten Halbjahr gab es bereits 400.000 neue Verträge nach 290.000 ein Jahr zuvor.
Neue finanzielle Spielräume, wie sie sich aus dem Wegfall der verlustbringenden Versatel-Anteile ergeben, will United Internet unter anderem für eine Marketingkampagne zur Einführung einer Do-it-Yourself-Homepage in fünf Auslandsmärkten nutzen. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) erwartet das Unternehmen mit 350 Millionen Euro einen Wert etwas unter Vorjahresniveau (357,7 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie soll 0,80 Euro betragen.
Aktienrückkauf
Am Montag hatte der Konzern seine Anteilseigner mit der Ankündigung eines Aktienrückkaufs erfreut. Der Internetdienstleister will bis November kommenden Jahres 9,3 Millionen eigene Aktien am Markt erwerben. Zudem zieht das Unternehmen zehn Millionen eigene Aktien aus dem eigenen Bestand ein.