Streik bei der Telekom: Konsequenzen für Kunden
Stand: 27.04.2007
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Bonn (AFP) - Bei der Telekom stehen die Zeichen auf Streik. Sollten Beschäftigte des Konzerns die Arbeit niederlegen, würde der der Streit um die Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern in Service-Center bei schlechterer Bezahlung auch auf dem Rücken der Kunden ausgetragen:
Betroffen sind zunächst nur die Call Center, der technische Kundendienst sowie die Kabelnetze aus der Festnetzsparte T-Com, aus der die Mitarbeiter ausgelagert werden sollen. Mobilfunkkunden oder Besucher der T-Punkte dürften daher von eventuellen Streiks nichts bemerken.
Wer streikt?
Die betroffene Festnetzsparte beschäftigt rund 80.000 der insgesamt 160.000 Telekom-Mitarbeiter in Deutschland. Die werden jedoch selbst im Extremfall nicht geschlossen in den Streik treten. Zum einen kann die Telekom auf 40.000 Beamte in der Festnetzsparte zählen, die nicht streiken dürfen. Sonst eher als Altlast aus den Zeiten des staatlichen Monopols betrachtet, kommen sie dem Konzern in dieser Situation gerade recht. Zum anderen sind bei weitem nicht alle Beschäftigten bei Verdi organisiert. Nicht-Gewerkschafter dürfen zwar auch die Arbeit niederlegen, bekämen aber für die Zeit keinen Lohn, während die Verdi-Mitglieder aus der Streikkasse Geld erhalten würden.
Was bedeutet das für die Kunden?
Auch wenn die Telekom mit den Beamten und Nicht-Streikenden versuchen will, den Betrieb aufrecht zu erhalten: Die Kunden werden es auf jeden Fall merken, wenn sie im Call Center ewig in der Warteschleife hängen, der Techniker, der den neuen DSL-Anschluss installieren sollte, doch nicht kommt oder die Störung im Kabelnetz nicht so schnell beseitigt wird. Bei den Warnstreiks hat die Gewerkschaft den Schwerpunkt vor allem auf den technischen Kundendienst gelegt: Dort ist Ärger für Kunden, die Neuaufträge oder Probleme beim Telefon- oder DSL-Anschluss haben, schnell spürbar.
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