Hintergrund: Netzwerk-Ausrüster - Schnelles Wachstum und Konzentration
Stand: 19.06.2006
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München/Frankfurt (dpa) - Die Netzwerk-Ausrüster liefern die Lebensadern der modernen Informations-Gesellschaft. Ob Telefonate über Festnetz oder Handy, ob E-Mail, Surfen im Internet oder Einkauf mit Karte - ohne die gigantischen IT-Netze im Hintergrund läuft nichts. Experten gehen von einem Marktvolumen von mehr als 100 Milliarden Euro aus.
Über einen Verkauf der Siemens-Kommunikationssparte war bereits seit Wochen spekuliert worden. Als mögliche Käufer waren neben Nokia auch Nortel und Huawei genannt worden.
Hungrige asiatische Unternehmen wie Huawei oder ZTE drängen in jüngster Zeit zunehmend ins Geschäft. Sie haben zwar noch geringe Marktanteile, aber bieten günstigere Preise und profitieren vor allem von einem Startvorteil im riesigen und schnell wachsenden chinesischen Markt. Abnehmer der Netzwerk-Industrie wie Telekom- Konzerne stehen in hartem Wettbewerb und dringen auf Preissenkungen.
Und schließlich bietet der Mega-Trend der Telekom-Branche - das Konvergenz genannte zusammenwachsen von Festnetz, Mobilfunk und Internet - sowohl neue Chancen als auch Risiken: Ganze Geräteklassen könnten mit der Zeit entbehrlich werden. Hier hat das Gemeinschaftsunternehmen von Nokia und Siemens mit den starken Standbeinen Mobilfunk (Nokia) und Festnetz (Siemens) vielleicht gerade gute Chancen im Wettbewerb mit spezialisierten Anbietern.
Mit dem Zusammenschluss rückt der neue Riese Nokia Siemens Networks nah an die Weltmarktführer heran und steht nur noch knapp hinter Alcatel/Lucent und Ericsson/Marconi (Umsatz jeweils Geschäftsjahr 2005 in Milliarden Euro - Quelle: Siemens/Nokia):
Alcatel/Lucent | 17,2 | |
Ericsson/Marconi | 16,2 | |
Nokia Siemens | 15,8 | |
Nortel | 6,7 | |
Cisco | 5,1 | |
NEC | 4,6 | |
Motorola | 4,6 | |
Huawei | 3,6 |