Banken-Dienstleister: Chipkarte soll Online-Banking sicherer machen
Stand: 17.09.2005
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Münster (dpa) - Das Online-Banking wird möglicherweise schon im nächsten Jahr deutlich sicherer werden und sich gegen so genannte Phishing-Angriffe von Internet-Piraten wirksamer abschotten können. Ein Chipkarten-Verfahren soll das bisherige PIN/TAN-Verfahren ersetzen, sagte Markus Lehmann vom Bankendienstleister GAD eG in Münster. GAD ist zentraler EDV-Dienstleister und Softwareentwickler für 490 vor allem genossenschaftliche Banken in Nord- und Westdeutschland. "Erste Schritte sind schon fertig und einsatzbereit", sagte Lehmann.
"Der Computer ist es, der das Ziel von Hackern ist", beschrieb Lehmann die gegenwärtige Problematik. Über E-Mail-Anhänge würden so genannte Trojaner gesetzt, von denen der Benutzer zunächst gar nichts merkt. Die Trojaner sind dann in der Lage, die so genannte elektronische Signatur (TAN) auszuspähen und an die Kriminellen weiterzuleiten. Damit steht Hackern der Weg auf das Konto des Bankkunden offen.
Wirksamen Schutz gegen Internet-Piraten beim Online-Banking bietet nach Einschätzung Lehmanns derzeit nur die regelmässige Aktualisierung von Anti-Viren-Software sowie das konsequente Ignorieren verdächtiger E-Mail-Anhänge. Auch neue Entwicklungen wie die so genannte "i-TAN" oder das zusätzliche Eintragen einer auf der Bankseite eingeblendeten Ziffernfolge könnten nur teilweise mehr Sicherheit bringen.
Wer sich als Computer-Laie die ständige Aktualisierung nicht zutraue, aber auf die Vorteile des Home-Banking nicht verzichten möchte, dem empfiehlt Lehmann die Installierung einer von der Bank zur Verfügung gestellten Software. Dann finde zwar die Übermittlung noch immer über das Internet statt, die eigentliche Kommunikation zwischen Bank und Kunden spiele sich aber in einem geschlossenen System ab - unerreichbar für Piraten. Viele Banken stellten solche Software kostenlos oder zu geringen Kosten bereit.