Telco-Handytarif: (k)eine Sensation auf dem Telefonmarkt
Stand: 24.06.2005
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Eine vermeintliche "Sensation im Telefonmarkt" glaubt die Telco Services GmbH aus Idstein heute auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen wirbt mit Gesprächen zu Festnetzpreisen. Das Festnetztelefon könnte so einfach abgeschafft werden, so die Meinung des Unternehmens.
- Hauptzeit City: 3,9 Cent
- Hauptzeit Deutschland: 4,9 Cent
- Nebenzeit und Wochenende City: 1,5 Cent
- Nebenzeit und Wochenende Deutschland: 2,9 Cent
Die Preise in Mobilfunknetze (23,2 Cent/Minute in D-, 25,7 Cent/Minute in E-Netze) sind hingegen nicht gerade günstig. Vor allem die Preise in die E-Netze erstaunen, da das Angebot auf das Netz von E-Plus aufsetzt.
Das Angebot ist alles andere als eine preisliche Sensation. Die Stiftung Warentest hat erst vor kurzem den Durchschnittstelefonierer bei 70 Minuten pro Monat angesetzt. Angebote wie Simply oder Simyo liegen hier mit 12,60 bzw. 13,30 Euro pro Monat sogar noch unter der Grundgebühr von Telco, die mit 15,95 Euro pro Monat reichlich happig ist. Telefoniert ein Kunde hälftig ins Fest- und Ortsnetz, zahlt er bei Telco mit ca. 25 Euro fast doppelt so viel als bei den Konkurrenzangeboten. Lediglich ein subventioniertes Handy kann Telco hier auf der Haben-Seite verbuchen.
Wer mehr telefoniert, bekommt ebenfalls günstigere Angebote bei der Konkurrenz. Erst vor kurzem hat mobilcom einen Tarif auf den Markt gebracht, der für 19,90 Euro im Monat 200 Freiminuten beinhaltet. Allerdings muss man auch hier auf ein subventioniertes Handy verzichten.
Der Tarif bietet jedoch auch Vorteile. So kann sich der Nutzer einen Vorwahlbereich frei aussuchen, in den er mit 3,9 (Hauptzeit) bzw. 1,5 Cent (Nebenzeit) pro Minute telefoniert. Positiv ist auch, dass die Abfrage der Mailbox kostenlos ist. Bei Abschluss des Telco Tarifs bekommen Kunden außerdem mit dem Siemens CX70 ein einigermaßen aktuelles Handy kostenfrei dazu. Für alle, die bereits ein Handy haben und dieses weiter nutzen wollen, bietet Telco alternativ eine sechsmonatige Befreiung von der Grundgebühr.
Der Preissturz werde dazu führen, dass viele Telefonbesitzer ihren Festnetzanschluss kündigen werden, so die Einschätzung von Telco-Geschäftsführer Hartmut Droll. Droll: "Bundesweit mobil zu Festnetz-Preisen zu telefonieren, war vor zehn Jahren ein Traum. Jetzt ist er Realität. Das ist eine der besten Meldungen dieses Jahres." Eine reichlich euphemistische Einschätzung, denn die Konkurrenz hat längst günstigere Angebote vorgelegt.
Darüber hinaus ist der Internet-Zugang nachwievor ein großes Hindernis für den Verzicht auf den Festnetzanschluss. Die Revolution kommt bestimmt. Aber nicht heute und nicht morgen.