mobilcom kümmert sich um abtrünnige Kunden - 2004 schwarze Zahlen
Stand: 16.03.2004
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Hamburg/Büdelsdorf (dpa) - Der Mobilfunkanbieter mobilcom will sich stärker um seine abtrünnigen Kunden kümmern. "Unsere Kunden sind noch überdurchschnittlich untreu", sagte der Vorstandschef der mobilcom AG (Büdelsdorf), Thorsten Grenz, am Dienstag in Hamburg. Darum will er in die Kundenbindung über mehr eigene Läden, den Fachhandel sowie den Service investieren. 2004 sollen 4,4 Millionen Kunden einen mobilcom-Vertrag haben nach 4,2 Millionen Ende 2003. Das vor eineinhalb Jahren vor der Insolvenz stehende Mobilfunkunternehmen will in diesem Jahr ein "deutlich positives" Konzernergebnis über dem Niveau des Vorjahres vorlegen.
Unter den rund 16 Millionen Kunden im Mobilfunkmarkt gibt es nach seiner Darstellung eine hohe Wechselbereitschaft. Das liege auch an schneller werdenden Produktzyklen. Über die mobilcom-Läden, deren Zahl von 200 auf 240 steigen soll, sowie den Fachhandel will Grenz "werthaltige Kunden" anlocken: "Der stationäre Vertrieb schreckt Zechpreller ab." Die Forderungsausfälle von 3,0 Prozent vom Umsatz will der Vorstandschef um einen Prozentpunkt zurückfahren. Die Erlöse waren 2003 auf 1,84 Milliarden Euro (2,0 Mrd Euro) zurückgegangen.
Bereits im 4. Quartal 2003 hatte sich mobilcom auf die Neukundengewinnung mit einem Zuwachs von rund 430 000 Kunden konzentriert. Damit seien die rund 300 000 auslaufenden Verträge überkompensiert worden. "Das Thema Kundenbindung ist für Service- Provider neu", erläuterte Grenz. In den ersten beiden Monaten 2004 sei der Marktanteil von mobilcom im Gesamtmarkt auf über zehn Prozent gestiegen nach zuletzt 8,5 Prozent. Ein mobilcom-Vertragskunde telefonierte 2003 für durchschnittlich rund 30 Euro im Monat (plus 5,0 Prozent). Das Unternehmen beschäftigt 2693 Mitarbeiter.