Umfrage: Nur jede dritte Frau hält sich bei Finanzinvestitionen für kompetent
Stand: 12.09.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Während sich Männer mehrheitlich bei der Finanzanlage als kompetent einschätzen, versteht nur rund ein Drittel aller Frauen nach eigener Einschätzung die Grundprinzipien von Finanzinvestitionen und Anlagerisiken. Auch in Finanzgesprächen und beim Verständnis verschiedener Anlageklassen schätzen Frauen ihre Kompetenz geringer ein. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage des Vergleichsportals Verivox.
Nur ein Drittel der Frauen sind sattelfest bei Finanzgesprächen
Ein großer Kompetenz-Gap zeigt sich beim Umgang mit Anlagerisiken: Nur 33 Prozent der Frauen verstehen nach eigener Einschätzung die Grundprinzipien von Investitionen und Risikomanagement – bei Männern sind es 59 Prozent. Damit fällt die Selbsteinschätzung der Männer fast doppelt so hoch aus wie die der Frauen. In Finanzgesprächen mit Freunden oder der Familie fühlen sich 39 Prozent der Frauen sattelfest, aber 60 Prozent der Männer.
"Frauen unterschätzen ihr Finanzwissen häufig aus erlernter Bescheidenheit und verinnerlichten Glaubenssätzen", sagt Melanie Ulbrich, Finanzexpertin bei Verivox. "Andererseits gibt es reale Wissenslücken mit strukturellen Ursachen: Finanzbildung passiert traditionell in männlich geprägten Netzwerken – etwa Vater-Sohn-Gespräche oder Investmentclubs. Auch Marketing und Vertrieb vieler Finanzprodukte waren lange primär auf Männer ausgerichtet."
Frauen trauen sich weniger bei der Geldanlage zu
Auch bei der Geldanlage halten sich Frauen für weniger kompetent: So sagen 46 Prozent der befragten Frauen, dass sie die grundlegenden Unterschiede zwischen verschiedenen Spar- und Anlageformen wie Tagesgeld, Aktien oder Fonds kennen. Männer sind deutlich selbstbewusster – 65 Prozent der männlichen Befragten kennen sich nach eigener Einschätzung mit den unterschiedlichen Anlageklassen aus.
"Diese Zurückhaltung kann sich gerade bei der Altersvorsorge rächen – dort sind Frauen durch geringere Einkommen und häufigere Erwerbspausen ohnehin im Nachteil", so Melanie Ulbrich. "Aus früheren Untersuchungen wissen wir: Frauen investieren nur gut halb so häufig in Aktien und ETFs wie Männer. Dabei ist breit gestreutes Investieren einer der wichtigsten Hebel für private Altersvorsorge und langfristigen Vermögensaufbau." Zudem fühlt sich nur jede zweite Frau in der Lage, langfristige finanzielle Ziele wie Altersvorsorge oder größere Anschaffungen zu planen – bei Männern sind es 61 Prozent.