Verbraucheratlas: Strompreise in Baden-Württemberg
Große Preisunterschiede in Baden-Württemberg
Die Strompreise in Baden-Württemberg haben sich auf Jahressicht regional sehr unterschiedlich entwickelt. Während der landesweite Durchschnitt nur leicht zulegte, verzeichneten viele Kommunen teils erhebliche Preissteigerungen. In anderen gingen die Kosten spürbar zurück.
Die durchschnittlichen Stromkosten für eine dreiköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden stiegen in Baden-Württemberg im Jahresvergleich von 1.438 Euro auf 1.464 Euro. Das ist ein Plus von 1,8 Prozent. Allerdings verlief die Entwicklung je nach Wohnort sehr unterschiedlich. Während es in einigen Regionen günstiger geworden ist, sind die Strompreise in der Mehrzahl der baden-württembergischen Städte und Landkreise gestiegen.
Den stärksten Preisanstieg bei den Städten verzeichnete Nürtingen mit einem Plus von 8,5 Prozent. Die jährlichen Stromkosten für einen Musterhaushalt mit 4.000 Kilowattstunden stiegen hier von 1.300 auf 1.410 Euro. Auf den Plätzen folgen Offenburg (plus 8,2 Prozent) sowie Rottenburg und Lahr (jeweils plus 7,6 Prozent). Auch in Stuttgart, Kehl und Singen stiegen die durchschnittlichen Preise merkbar um mindestens 6 Prozent. Deutlich günstiger wurde Strom hingegen in Weinheim, wo der Preis von 1.486 auf 1.379 Euro sank – ein Rückgang von 7,2 Prozent. Auch in Lörrach (minus 6,2 Prozent), Karlsruhe (minus 6 Prozent) und Crailsheim (minus 5,8 Prozent) fielen die Strompreise spürbar.
Auf Ebene der Landkreise stiegen auf Jahressicht die Strompreise mit durchschnittlich je rund 5 Prozent am stärksten in Esslingen, Ravensburg und im Hohenlohekreis. Über deutlich günstigere Preise als vor 12 Monaten können sich Haushalte in den Landkreisen Lörrach und Ostalbkreis (je rund minus 6 Prozent) freuen.
Durchschnittliche Strompreise in Baden-Württemberg
Preisunterschiede in Städten von bis zu 25 Prozent
Die Strompreise in Baden-Württemberg variieren stark von Ort zu Ort. Am teuersten ist Haushaltsstrom derzeit in Konstanz: Für 4.000 Kilowattstunden zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher dort im Schnitt 1.573 Euro pro Jahr. Ebenfalls weit über dem Landesdurchschnitt liegen die Preise in Stuttgart (1.537 Euro) und Karlsruhe (1.535 Euro) sowie in Ostfildern, Leonberg, Böblingen und Esslingen (je 1.511 Euro). Am günstigsten ist Haushaltsstrom derzeit in Sindelfingen, wo Haushalte im Schnitt 1.261 Euro pro Jahr zahlen. Auch in Mannheim (1.263 Euro) liegen die Kosten deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Der Preisunterschied zwischen der teuersten und der günstigsten Stadt im Land beträgt 312 Euro pro Jahr – das entspricht etwa 25 Prozent bei identischem Stromverbrauch.
Zu den teuersten Landkreisen gehören Freudenstadt (1.517 Euro) und Neckar-Odenwald-Kreis (1.512 Euro) sowie Ravensburg, Heilbronn und Sigmaringen (je 1.507 Euro). Den durchschnittlich günstigsten Strom gibt es im Ostalbkreis (1.326 Euro) gefolgt von Heidenheim (1.331 Euro) und Schwäbisch Hall (1.385 Euro).
Strompreise in den 50 größten Städten Baden-Württembergs
Methodik
Die Preisanalyse umfasst Daten für die 50 größten Städte und 35 Landkreise Baden-Württembergs. Die durchschnittlichen Strompreise entsprechen dem von Verivox erhobenen Haushaltspreis Strom und beziehen sich auf einen Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden. Um den Durchschnitt zu ermitteln, hat das Portal sowohl die Preise der regionalen Grundversorger als auch die der günstigsten überregionalen Anbieter berücksichtigt und entsprechend den Wechselquoten der Bundesnetzagentur gewichtet. Die Stichtage für den Vergleich waren der 15. August 2024 und der 15. August 2025.