Nahostkonflikt: Heizölpreise steigen nach Zweijahrestief deutlich
Stand: 16.06.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Nach der Eskalation im Nahen Osten steigen die Heizölpreise in Deutschland deutlich an. Während 100 Liter Heizöl im Mai noch durchschnittlich rund 87 Euro kosteten – so wenig wie seit zwei Jahren nicht –, sind es aktuell schon rund 94 Euro. Es kann sich dennoch lohnen, den Tank jetzt nachzufüllen, denn im langfristigen Vergleich sind die Preise noch immer günstig. Hinzu kommt: Neben der schwelenden geopolitischen Unsicherheit, könnten steigende CO2-Kosten die Preise im nächsten Jahr weiter in die Höhe treiben. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.
Preise für Heizöl um 27 Prozent gefallen
Im Mai 2025 lag der Durchschnittspreis für 100 Liter Heizöl in Deutschland bei knapp 87 Euro (brutto). Für ein Einfamilienhaus mit einem typischen Jahresverbrauch von 2.000 Litern bedeutete das Heizkosten von rund 1.739 Euro. Ähnlich niedrige Preise gab es zuletzt im Mai 2023. Seit dem Preishoch im September 2023, als 100 Liter noch rund 119 Euro kosteten, sind die Heizölpreise damit um rund 27 Prozent gesunken.
Nach der Eskalation im Nahen Osten ist der Preis für 100 Liter Heizöl laut esyoil auf aktuell rund 94 Euro (brutto) gestiegen. Im längerfristigen Vergleich bleibt das jedoch günstig: 2024 lag der Durchschnittspreis bei 99 Euro, 2023 bei 104 Euro und im Jahr 2022 sogar bei 131 Euro pro 100 Liter.
Hauptursache für den allgemeinen Preisrückgang war die Entwicklung auf dem Weltmarkt: Anfang Mai hatten sich die erdölexportierenden Länder auf eine Ausweitung der Fördermengen geeinigt – die Rohölpreise gaben daraufhin deutlich nach. Belastend wirkten zudem Unsicherheiten rund um die protektionistische Handelspolitik der USA sowie die Angst vor einer globalen Rezession. Aktuell sorgen die Spannungen im Nahen Osten für Unruhe an den Märkten und damit wieder für steigende Preise.
CO2-Preis könnte Heizöl weiter verteuern
"Die Heizölpreise unterliegen oft starken Schwankungen. Den besten Zeitpunkt für einen Kauf zu treffen, ist kaum möglich. Trotz der bereits deutlich gestiegenen Preise kann es sich noch lohnen, den Tank für den nächsten Winter aufzufüllen", erklärt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Noch ist das Preisniveau vergleichsweise günstig. Die weitere Entwicklung im Nahost-Konflikt bleibt erst mal unklar, die Preise könnten also auch noch weiter steigen. Zudem sorgen steigende CO2-Kosten zum Jahreswechsel ebenfalls für mehr Preisdruck", so Storck.
Ab 1. Januar 2026 wird der CO2-Preis innerhalb eines Korridors von 55 bis 65 Euro liegen. Das sind bis zu 10 Euro mehr je Tonne CO2 als noch in diesem Jahr. Die durch den CO2-Preis verursachten Kosten für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 2.000 Liter Heizöl steigen dann von 350 Euro auf bis zu 414 Euro.
Methodik
Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt und von esyoil.de übernommen.