Schweizer Regierung will Swisscom ausländische Übernahmen verbieten
Stand: 25.11.2005
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Bern (dpa) - Einen Tag nach der Ankündigung, ihre Mehrheitsbeteiligung am Telekommunikationskonzern Swisscom verkaufen zu wollen, engt die Schweizer Regierung die Handlungsfreiheit des Unternehmens deutlich ein. Solange der Staat zwei Drittel der Swisscom-Aktien halte, werde die Regierung im Verwaltungsrat große Übernahmen im Ausland blockieren, sagte der Sprecher des Finanzministeriums, Dieter Leutwyler, am Freitag der Schweizer Nachrichtenagentur sda. Der Regierung sei das damit verbundene unternehmerische Risiko zu hoch. Die Swissocm hatte eingeräumt, derzeit Gespräche mit der irischen Eircom über eine Übernahme zu führen. Ihre Übernahmeversuche von Cesky Telecom und Telekom Austria waren schon gescheitert.
Die Schweizer Regierung hatte am Donnerstag angekündigt, ihre Mehrheit mittelfristig völlig verkaufen zu wollen, um dem Unternehmen mehr Entfaltungsfreiheit zu geben. Das Paket dürfte etwa 17,5 Milliarden Franken (11,3 Mrd Euro) wert sein. Noch schreibt das Gesetz eine Bundesmehrheit vor. Es soll nun geändert werden. Der Vorgang könnte bis zu zwei Jahren dauern, da eine Volksabstimmung über die Freigabe als wahrscheinlich gilt.