Nach Orkan "Sabine": Häuser jetzt auf verdeckte Schäden prüfen
Stand: 13.02.2020
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Die Folgen des Orkans "Sabine" sind geringer ausgefallen als befürchtet. Doch nicht jeden Schaden sieht man sofort. Was Hausbesitzer und Mieter jetzt prüfen sollten, um teure Folgeschäden zu vermeiden.
Dach auf Feuchtigkeit überprüfen
Ein Beispiel sind Feuchteschäden am Dachstuhl an Dächern, die an sich gar nicht undicht sind. Aber: Starker Regen und heftige Windböen können hier Wasser hineingetrieben haben.
Normalerweise laufe auf dem ordentlich gedeckten Dach das Regenwasser auf der lückenlos geschlossenen Oberseite ab, erläutert der Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin. Auch große Wassermassen können so problemlos abfließen. Bei starkem und böigem Wind aber wird das eigentlich herabfallende Regenwasser nach oben und unter die geschlossene Ziegeldecke gedrückt.
Die Feuchtigkeit setzt sich im Inneren vorzugsweise an Ecken, Gauben und rings um Dachflächenfenster ab, so der VPB. Hier durchnässt sie unter anderem die im Dach liegende Wärmedämmung, die dadurch ihre Wärmewirkung verliert.
Sind Wärmedämmung und Ziegel noch intakt?
Die nasse Dämmung verhindert außerdem das Trocknen der anliegenden Holzteile, die in der Folge faulen oder schimmeln können. Die gleichen Schäden sind übrigens möglich, wenn Starkregen sich an Fensterbrüstungen oder direkt an den Fenstern und Türen ins Haus pressen konnte.
Außerdem rät der VPB, zu prüfen, ob am Dach noch alle Ziegel fest und bündig in der Falz sitzen. Sind die Sturmklammern noch da? Auch die Schneefanggitter, die Solaranlagen sowie die Leitungen der Blitzschutzanlage auf dem Dach sollte man auf ihren Sitz kontrollieren.
Gefahr durch Bäume im Garten
Ein weiteres mögliches Sturmopfer könnte im Garten stehen: Auch wenn Bäume nicht vom Sturm entwurzeln und umgeworfen wurden, können sie doch so stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein, dass sie beim nächsten Sturm oder schon in einigen Monaten nachgeben und umkippen. Werden dabei Menschen verletzt und Häuser beschädigt, wird es schwer, den Schaden bei der Versicherung geltend zu machen, erklären die VPB-Experten. Denn der Hausbesitzer muss dann beweisen können, dass der Schaden durch den vergangenen Sturm erfolgt ist. Gleiches gilt hier für Gartenzäune und Mauern.
Regenrinnen müssen frei sein
Außerdem sollte man einen Blick in die Regenabflüsse werfen: Haben sich hier im Sturm Blätter und Äste angesammelt und verstopfen die Abflüsse, kann das ebenfalls schlimme Folgen haben.
Denn sind die Rinnen und Fallrohre nicht frei, sucht sich das Regenwasser nun andere Wege, etwa entlang der Fassade. Das Wasser kann dann etwa durch Risse und abgeplatzte Stellen im Putz ins Gemäuer eindringen und auch die Wärmedämmung durchfeuchten. Das führt wiederum zu Schimmel.
Und sollte es in diesem Winter noch mal richtig kalt werden: Stehendes und überlaufendes Wasser zur Bildung von Eiszapfen an Regenrinnen führen - und beim Herabfallen Passanten und Hausbewohnern gefährlich verletzen. Gefrorenes Wasser im Fallrohr kann dieses außerdem zum Platzen bringen.