Microsoft erringt Teilsieg im Streit mit Google um Top-Mitarbeiter
Stand: 29.07.2005
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Seattle (dpa) - Im Streit um einen Technikexperten hat Microsoft gegen den Suchmaschinen-Betreiber Google einen ersten Erfolg vor Gericht verbuchen können. Nach der Verfügung eines Richters in Seattle von Donnerstag darf Kai-Fu Lee zumindest vorerst nicht für Google an Suchtechnologie-Projekten, Unternehmensstrategien oder Entwicklungen speziell für den chinesischen Markt arbeiten.
Microsoft will vor Gericht verhindern, dass Lee bei Google vertrauliche Daten preisgeben kann. Der Software-Gigant argumentiert, dass Lee eingehende Kenntnisse über sehr sensible technische und strategische Bereiche des Softwareunternehmens besitzt. Mit dem Engagement für Google verstoße Lee auch gegen eine ausdrückliche Vereinbarung in seinem Arbeitsvertrag mit Microsoft, wenn er zu einem direkten Konkurrenten wechselt.
Inzwischen wird der Streit um den begehrten Mitarbeiter jedoch in zwei US-Bundesstaaten mit unterschiedlicher Rechtsgrundlage ausgetragen. Als Reaktion auf Microsofts Klage in Seattle (US- Bundesstaat Washington) war Google bereits im kalifornischen Santa Clara vor Gericht gezogen. Nach kalifornischem Recht könne Microsoft seine Mitarbeiter überhaupt nicht daran hindern, eine Arbeit ihrer Wahl anzunehmen. Eine entsprechende vertragliche Klausel sei wirkungslos, argumentiert der Suchmaschinen-Spezialist.
Microsoft versucht derzeit, Google im Bereich der Internetsuche Marktanteile streitig zu machen und investiert viel Geld in die Forschung und Entwicklung von Suchdiensten.