Bonn/Frankfurt/Main (dpa/lnw) - Im Auftrag von rund 1500 Kleinanlegern haben Anwälte am Montag beim Frankfurter Landgericht eine Zivilklage gegen die Deutsche Telekom eingereicht. Die Kläger werfen dem Bonner Unternehmen vor, in seinem Verkaufsprospekt zum dritten Telekom-Börsengang im Mai 2000 wesentliche Risiken verschwiegen zu haben.
Sie verlangen daher ihr eingesetztes Kapital nebst Kosten zurück. Zusammen mit 1.000 weiteren Klagewilligen gehe es den Mandanten um rund 14 Millionen Euro, teilte ein Vertreter der Wiesbadener Anwaltskanzlei Doerr, Kühn, Plück & Thoeren mit.
Hintergrund der Klage ist der massive Kursverfall der zum Preis von 66,50 Euro (für Privatanleger 63,50 Euro) an den Markt gebrachten
Aktie. Aktuell schwankt der Kurs um die 11 Euro. Die Anleger werfen der Telekom unter anderem vor, den wahren
Immobilienwert des Unternehmens und risikoreiche Investitionen verschwiegen zu haben. Unternehmen und Bund haben die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Die Verjährungsfrist für die Prospekthaftung der
Telekom läuft am 26. Mai ab. Bis dahin will die Wiesbadener Kanzlei weitere rund 1000 Klagen einreichen. Beim Frankfurter Landgericht liegen bereits einige Klagen weiterer Investoren vor, bestätigte ein Sprecher des Landgerichts. Termin und mögliche Zusammenfassung der verschiedenen Klagen seien noch nicht absehbar.