Ab aufs Rad: Aber richtig versichert
Stand: 14.05.2020
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Sonne lockt derzeit viele in der Freizeit aufs Rad nach draußen. Und wer die öffentlichen Verkehrsmittel meiden möchte, findet im Fahrrad eine sportliche Alternative, um von A nach B zu kommen. Verivox informiert, wie Sie Ihr Rad richtig gegen Diebstahl versichern. Außerdem sagen wir: Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte unbedingt eine private Haftpflichtversicherung besitzen. Auch für alle E-Biker gibt es Tipps rund um den passenden Versicherungsschutz – und die Stromkosten.
1. Auf dem Fahrrad nie ohne Privathaftpflicht
Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte unbedingt eine private Haftpflichtversicherung besitzen. Wer einen Unfall verursacht und andere schädigt, muss für die Folgekosten aufkommen. Im schlimmsten Fall könne das speziell bei Personenschäden den finanziellen Ruin bedeuten, so der Bund der Versicherten (BDV).
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2. Das Fahrrad rundum absichern
In der Regel ist das Fahrrad über die Hausratversicherung abgedeckt. Das gilt aber nur, solange es sich in der Wohnung oder im abgeschlossenen Fahrradkeller befindet. Den Schutz außerhalb der eigenen vier Wände sollten Sie bei der Hausratversicherung separat anmelden. Eine weitere Möglichkeit ist eine eigenständige Fahrradversicherung, die nicht Teil der Hausratpolice ist – sozusagen eine „Vollkasko“ fürs Fahrrad. Diese sind allerdings erheblich teurer und kosten für ein 750 Euro teures Rad etwa 70 bis 120 Euro im Jahr. Dafür ist die Leistung aber auch deutlich umfangreicher: Neben dem Diebstahl sind – je nach Tarif – eine Pannenhilfe inklusive Abhol-Service, Schäden durch Stürze, Vandalismus und teilweise sogar durch Verschleiß mitversichert. „Gute Fahrräder gegen Diebstahl zu versichern, ist nicht teuer. Wir empfehlen allen Radlern, den Außer-Haus-Schutz auch auf die Nachtstunden auszudehnen. Das ist nicht bei allen Tarifen automatisch der Fall“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH.
Auf Nachtzeitklausel achten: Rund um die Uhr geschützt
Vorsicht bei der Nachtzeitklausel: Diese ist noch in vielen Hausratversicherungs-Tarifen enthalten. Sie regelt, dass der Diebstahl zwischen 22 und 6 Uhr nur dann versichert ist, wenn das Rad in Gebrauch ist. Wenn Sie also in dieser Zeit Freunde besuchen und wieder zurückradeln, ist das Rad geschützt. Übernachten Sie dort und bleibt das Rad – natürlich mit einem Fahrradschloss gesichert – draußen stehen, besteht kein Versicherungsschutz. Suchen Sie am besten nach Tarifen, die Ihr Rad rundum schützen und auf die Nachtzeitklausel verzichten. Versicherer dürfen nach einem Schadenfall den Vertrag kündigen. Das betrifft meist diejenigen Verträge, bei denen sie weitere Schäden befürchten. „Spätestens nach dem zweiten Fahrraddiebstahl lohnt es sich, das Gespräch mit dem Versicherer zu suchen. Oft ist es besser, für die Zukunft eine Selbstbeteiligung oder besondere Sicherungen zu vereinbaren“, sagt Wolfgang Schütz.
3. E-Bike: Versicherung und Stromkosten
Immer mehr Deutsche entscheiden sich beim Kauf eines neuen Fahrrads für die elektrische Variante. Und gerade in der Corona-Krise kann das E-Bike eine Alternative für den Arbeitsweg sein. Für E-Bikes oder Pedelecs kann sich die Fahrradversicherung lohnen. Eine Ausnahme gilt bei schnellen motorisierten Rädern mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometer pro Stunde oder mehr. Diese gelten als Kleinkrafträder und Fahrer benötigen – je nach Ausstattung – eine Kfz-Haftpflichtversicherung und einen Führerschein.
E-Bikes benötigen nur wenig Strom
Eine gute Nachricht für E-Bike-Fans: Die Ladekosten für Strom fallen kaum ins Gewicht. Deutsche Pendler legen durchschnittlich 17 Kilometer pro Wegstrecke zurück. Bei 220 Arbeitstagen summieren sich Hin- und Rückweg auf rund 7.500 Kilometer. Je nach Terrain, Unterstützungslevel und Gewicht benötigen Pedelecs für eine Strecke von 100 Kilometern zwischen 0,4 und 0,8 Kilowattstunden. Die jährlichen Stromkosten für einen E-Bike-Pendler belaufen sich unter diesen Annahmen auf 9 bis zu 18 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Autofahrer müssen aktuell für die gleiche Strecke durchschnittlich 683 Euro für Benzin und 567 Euro für Diesel aufwenden. Die Tankkosten sind damit bis zu 40 Mal höher als die Ladekosten bei einem E-Bike.