Was tun mit alten Handys, Computern und Telefonen?
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Egal ob Smartphone, Fernseher oder Computer, irgendwann gehen technische Geräte kaputt oder sollen nach einer Neuanschaffung ausgemustert werden. Doch wohin mit den ausrangierten, gebrauchten Geräten? Welche Entsorgungsmöglichkeiten es gibt und wie die Alternativen für noch funktionstüchtige Elektronik aussehen.
Recyceln: Wohin mit alter Elektronik?
Alte Elektrogeräte dürfen nicht einfach in den Hausmüll geworfen werden, sondern müssen professionell entsorgt werden. Verlässliche Rücknahmestellen sind etwa kommunale Sammelstellen wie Wertstoffhöfe. Dort können die Geräte in der Regel kostenlos abgegeben werden. Auch Umweltverbände bieten einen Rückgabe-Service an. Ähnlich wie Sperrmüll sammeln manche Kommunen Altgeräte vor den Haustüren ein.
Die großen Mobilfunkanbieter haben sich ebenfalls ein Modell ausgedacht: Alte Hardware kann kostenlos eingesendet oder im Geschäft abgegeben werden. Entweder wird dann das alte Smartphone gegen einen Wertgutschein eingetauscht oder der verbliebene Gegenwert des Smartphones wird etwa dem Umweltschutz gespendet.
Auch Händler sind gesetzlich verpflichtet, kleinere Geräte (mit einer Kantenlänge von maximal 25 Zentimetern) in jedem Fall und größere Geräte (etwa eine Waschmaschine) beim Kauf eines neuen Geräts kostenlos zurückzunehmen. Diese Regelung gilt ab einer Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern, kleinere Fachhändler sind davon ausgenommen.
Eine weitere Möglichkeit is das Recyceln „per Post“. Die Deutsche Post bietet einen kostenlosen Weg, mit dem Verbraucher ihr altes Smartphone sozusagen im nächsten Briefkasten entsorgen können: Unbrauchbare Mobiltelefone werden kostenfrei als Brief versendet. Dazu muss man den Umschlag mit einer Electroreturn-Versandmarke versehen, die auf der Website der Deutschen Post zum Ausdrucken zur Verfügung steht. Neben Handys können zum Beispiel auch Digitalkameras, MP3-Player oder Computerbauteile eingeschickt werden.
Welche Alternativen gibt es zur Entsorgung?
Ist das alte Smartphone noch funktionsfähig, bieten sich Verbrauchern weitere Möglichkeiten. Sie können Ihre Geräte verkaufen, als Reserve behalten – oder auch verschenken: Soziale Organisationen nehmen alte Kommunikationselektronik gerne entgegen, um sie entweder in den eigenen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen oder an Menschen mit schmalem Geldbeutel weiterzuverschenken – teils auch in Entwicklungsländern.
Alte Handys oder Computer können auch verkauft werden. Im Internet gibt es hierfür spezialisierte Plattformen, etwa rebuy.de oder wirkaufens.de. Hier hat sich der Online-Secondhand-Verkauf in den letzten Jahren deutlich professionalisiert. Für Verkäufer ist es allerdings wichtig zu beachten, dass sich der Wert der Geräte durch Nutzung sowie duch das Aufkommen neuer besserer Modelle mindert. Wer also plant ein altes Handys zu verkaufen, sollte dies nicht lange aufschieben.
Intakte Geräte können zudem als Reserve behalten werden, falls etwa ein Handy verloren geht oder gestohlen wird oder ein Computer den Geist aufgibt. Bei Elektronik mit kleineren Schäden kann es sich auch lohnen, über eine Reparatur nachzudenken.
Nicht vergessen: Vor Entsorgung alle Daten löschen
Egal ob Verkauf, Weiter- oder Rückgabe: Alle privaten Daten wie das Adressbuch, Nutzerprofile von sozialen Netzwerken, Nachrichten, Online-Banking-Zugänge sowie Fotos und Videos sollten zuvor sorgfältig gelöscht werden. Dies ist in der Regel nicht schon damit getan, dass Daten – wie etwa auf dem Computer – in den „Papierkorb“ geschoben werden. Sie müssen mit spezieller Software überschrieben werden. Handys bieten dafür eine Funktion, die sich sinngemäß "Daten löschen und Werkseinstellungen wiederherstellen" nennt. Wichtig ist zudem, externe Speicher- und SIM-Karten aus dem Handy zu entfernen oder mit einem speziellen Softwareprogramm zu löschen.
Warum sollte Altelektronik überhaupt entsorgt werden?
In alten Geräten stecken Schadstoffe wie Schwermetalle, die nicht in die Umwelt geraten sollten. Außerdem sind in Elektrogeräten wertvolle Rohstoffe verarbeitet, die beim Recyclen für die Herstellung neuer Geräte zurückgewonnen werden können. Bei Computern beispielsweise können mehr als 80 Prozent der verwendeten Materialien recycelt werden. Durch die Wiederverwendung können also Ressourcen geschont und die Umwelt geschützt werden.