Umfrage: Jeder Zweite nutzt Internet - Frauen werden abgehängt
Stand: 23.06.2003
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Berlin (dpa) - Die Online-Gemeinde in Deutschland wächst. Inzwischen nutzt jeder Zweite der über 14-Jährigen das Internet. Die Zahl der Surfer ist seit dem vergangenen Jahr um 5,4 Millionen auf nun 32,1 Millionen gestiegen, wie eine am Montag in Berlin vorgestellte Umfrage von Emnid und der Initiative "D21" ergab. Allerdings wollen nach wie vor fast 43 Prozent nichts mit dem weltweiten Datennetz zu tun haben. Noch immer bleibe sozial Schwächeren und Älteren der Weg ins Internet versperrt. Zudem werde es zunehmend zur Männerdomäne.
Als "grosse Überraschung" wertete Wagner, dass inzwischen jeder zweite Arbeitslose das Internet nutzt. Das bedeute gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 17 Prozentpunkte. Auch die Arbeitsämter wollen Jobsuchende stärker als bisher mit Internetangeboten unterstützen. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, kündigte bei der Vorstellung des "(N)Onliner Atlas 2003" an, die Zahl der Internetplätze für Kunden der Arbeitsämter bis Ende nächsten Jahres auf 13.000 nahezu zu verdoppeln. "Wenn wir mehr Transparenz und Schnelligkeit auf dem Arbeitsmarkt wollen, ist das Internet eine Schlüsselgrösse."
Der Umfrage zufolge entdecken die Ostdeutschen zunehmend das Internet. In den neuen Bundesländern stieg der Anteil der Nutzer binnen eines Jahres von 37 auf 47 Prozent in 2003. Als unangefochtene Internethauptstadt mit 61 Prozent Online-Anteil gilt weiterhin Frankfurt (Main), dicht gefolgt von Dresden (59 Prozent) und Stuttgart (58 Prozent). Als Internet-Muffel zählen dagegen die Dortmunder, Leipziger und Essener. Bei den Bundesländern liegt Berlin vorne, Mecklenburg-Vorpommern bildet das Schlusslicht.