Telekom lenkt im Streit um DSL-Tarife ein - Grundgebühren steigen
Stand: 15.01.2002
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(cs/dpa) Die Telekom hat im Streit mit ihren Konkurrenten über angeblich zu niedrige Preise für den schnellen Internetzugang eingelenkt. Für den 1. Mai kündige das Unternehmen am Dienstag zum Teil kräftige Preiserhöhungen für seine T-DSL-Tarife an. Auch die Grundgebühren für alle Telefonanschlüsse sollen um gut drei Prozent erhöht werden. Nach der Genehmigung durch die Regulierungsbehörde könnten die neuen Tarife zum 1. Mai in Kraft treten.
Mit den Maßnahmen reagiere die Deutsche Telekom AG (Bonn) auf die Androhungen der Regulierungsbehörde, die T-DSL-Preise deutlich zu erhöhen. Regulierer und Wettbewerber hatten dem Konzern vorgeworfen, mit Preisdumping Konkurrenten aus dem DSL-Geschäft herauszuhalten. Die Telekom hat inzwischen mehr als 2 Millionen T-DSL-Anschlüsse verkauft.
Der Präsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, begrüßte in einer ersten Stellungnahme die höheren Entgelte. Obwohl Preiserhöhungen aus Verbrauchersicht zunächst kritisch betrachtet werden müssten, seien die langfristigen Folgen in diesem Fall positiv. Die Angebotsvielfalt werde nämlich steigen. Höhere Preise verbesserten die Investitionsmöglichkeiten für den Wettbewerb. Investitionen in die Breitbandkabelnetze würden dadurch schneller rentierlich, sagte Kurth.
Die Preise für drei T-DSL-Tarife liegen künftig zwischen 9,99 und 19,99 Euro. Dabei klettern die monatlichen Preise in zwei Fällen zwischen 27 und 31 Prozent. Nur der DSL-Preis für den T-Net-Anschluss wird für die Verbraucher mit 19,99 Euro um 41 Cent billiger. Die Preisänderungen sollen für Neukunden bereits am 25. Februar in Kraft treten.
Kräftiger zulangen wird die Telekom beim Bereitstellungsentgelt. Diese einmaligen Gebühren sollen sich zum 1. Juli 2002 um 45 Prozent auf 74,95 Euro und sechs Monate später noch einmal und 33 Prozent auf 99,95 Euro erhöhen. Die Telekom gehe davon aus, dass der Regulierer jetzt von Forderungen nach weiteren Preiserhöhungen Abstand nehme. Als Marktführer muss sich der Telefonriese alle Preise von der Regulierungsbehörde genehmigen lassen.