Richter billigt WorldCom-Vergleich von 750 Millionen Dollar
Stand: 08.07.2003
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New York/Washington (dpa) - Der in den grössten amerikanischen Bilanzbetrugsskandal verwickelte Telefonkonzern WorldCom muss insgesamt 750 Millionen Dollar (660 Mio Euro) an die geschädigten Aktionäre und Anleihebesitzer zahlen. Ein entsprechender Vergleich zwischen dem Unternehmen und der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC wurde am Montag von einem Bundesrichter in New York gebilligt.
WorldCom befindet sich nach Bilanzbetrügereien von bis zu elf Milliarden Dollar im grössten Insolvenzverfahren der US- Wirtschaftsgeschichte. Die zweitgrösste US-Ferngesprächsgesellschaft und einer der weltgrössten Internet-Netzwerkbetreiber führt die Geschäfte inzwischen unter dem Namen MCI weiter.
Die SEC hatte WorldCom wegen der Bilanzbetrügereien verklagt. Nach dem grünen Licht durch Bundesrichter Jed Rakoff muss das Insolvenzgericht noch dem Vergleich zustimmen. Aktionäre hatten bei dem WorldCom-Kollaps rund 200 Milliarden Dollar verloren. Ihre Aktien sind inzwischen wertlos.
MCI-Chef Michael Capellas sieht in dem Vergleich "einen wichtigen Meilenstein" auf dem Weg aus dem Insolvenzverfahren. Dieses Kapitel soll nach seinen Angaben im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein.
MCI hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr von 24,7 auf 24,5 Milliarden Dollar und für 2004 von 25,8 auf 24,6 Milliarden Dollar reduziert. Für 2005 kürzte das Unternehmen seine Prognose sogar von 27,8 auf 25 Milliarden Dollar, wie das "Wall Street Journal" am Dienstag in seiner Onlineausgabe berichtete. Das Unternehmen habe starke Telefonrechnungs-Rückgänge bei Verbrauchern und kleinen Unternehmen angeführt.
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