Pilotprojekt für schnelles Internet mittels Funktechnik in Kaiserslautern
Stand: 07.12.2005
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Kaiserslautern (dpa) - Schnell per Funk ins Internet - dieses Pilot-Projekt haben am Mittwoch in Kaiserslautern der rheinland- pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), Kaiserslauterns Oberbürgermeister Bernhard Deubig (CDU) und Harald Stöber, Vorstandsvorsitzender der Arcor AG & Co KG, gestartet. Kaiserslautern ist damit nach Angaben eines Unternehmenssprechers bundesweit die erste Großstadt, in der die neue Daten-Übertragungs-Technologie WiMAX weiträumig eingesetzt wird.
Nur rund die Hälfte der Kaiserslauterer kann nach den Angaben derzeit per Kupferkabel einen Breitband-Zugang zum Internet nutzen. Die andere Hälfte wird aus der Luft per Funk versorgt - eine Innovation, die Arcor nach den Angaben in Kaiserslautern mit den Technischen Werken der Stadt und deren Tochter K-Net in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) realisiert. Der Kunde erhält dabei die gleichen Dienstleistungen - Internet-Breitband-Zugang und Telefon - wie bei einem traditionellen DSL-Anschluss.
Für Arcor sei das Projekt in mehrfacher Hinsicht ein Test, erklärte ein Unternehmens-Sprecher. Geklärt werden soll, wie die Kunden die neue Technik annehmen, wie die Qualität sei und ob sich das Projekt auch rechne. "Die Erfahrungswerte werden uns zeigen, ob und unter welchen Bedingungen unterschiedliche Regionen mit einer Funklösung Breitbandzugänge erhalten können", sagte Stöber.
WiMAX
WiMAX oder Worldwide Interoperability for Microwave Access ist ein neuer Standard für regionale Funknetze. Dabei werden Daten für Anwendungen wie Internet oder Telefon drahtlos per Funk übertragen. Die neue Technik ermöglicht im Vergleich zum Standard WLAN (Wireless Local Area Network, Kabelloses Lokales Netzwerk) eine Übertragung von Daten per Funk mit einer sehr viel größeren räumlichen Reichweite. Es können also Daten in einer größeren Region gesendet und empfangen werden. WiMAX wird als Technik für die so genannte letzte Meile der Datenübertragung gesehen, vor allem für ländliche oder schwach besiedelte Regionen, in der sich eine Verkabelung nicht lohnt.